Filme übers Schreiben 5/6: Überraschungs-Eier

Kurz-Rezensionen, wie hier im Rahmen dieser kleinen Serie, haben ihren ganz eigenen Reiz: Man stellt mit wenigen Sätzen die Handlung (den Plot) vor und verknüpft das mit einem Werturteil („toller Film“, langweiliger Mist“). Letzteres ist zwar stets fragwürdig, weil auf einer persönlichen Meinung gründend, aber es gibt doch eine gewisse Orientierungshilfe.
Was mich speziell gereizt hat, war logischerweise die Verbindung der Filme mit Thema „Schreiben“. Dabei habe ich allerdings so manche Überraschung erlebt, die aus dem Akronym-Kürzel „F.R.u.S“ gelegentlich ein sehr kräftiges „F.R.u.S.T.“ werden ließen – etwa, weil ich mich bei dem einen oder anderen Film partout nicht daran erinnern konnte, welche Rolle das Schreiben darin tatsächlich spielt.
Das wurde mir sehr deutlich beim Club der toten Dichter. Dass dieser Films etwas mit Schreiben zu tun hatte, legte ja schon der Titel nahe. Aber in welcher Gestalt? Wurden da nur (tote) Werke referiert und gefeiert – oder wurde auch selbst geschrieben? Mehr dazu am Schluss dieses Beitrags.

 

Noch fünf Autorenschicksale (Ergänzung zu Teil 2/6)

Um 1900 verlässt die lebenslustige und vom „Dichten“ besessene Wirtstochter Emerenz Meier ihr Dorf im Bayerischen Wald und wandert aus nach Amerika, um der heimatlichen Enge zu entkommen und jenseits des Atlantik Unabhängigkeit mit ihrem dichterischen Talent zu suchen. Der Titel des Films Wildfeuer charakterisiert gut ihre Persönlichkeit und ihr Vorhaben in der Fremde. Das gelingt ihr freilich nur unvollkommen und kann damit für viele andere weibliche Schreiber-Schicksale stehen.

(Die Filmfigur) Sarah Morton ist Schriftstellerin in England, schreibt Krimis und ist mit ihrem Leben nicht sehr zufrieden. So werden Romanschreiben und Liebesspiele bald das immer mehr ausufernde Thema in Swimming Pool. Aus erotischem Spiel wird tödlicher Ernst: Es kommt zu einem echten Mord, der die Krimi-Autorin in echte Nöte bringt. Dennoch gelingt es ihr, den Roman zu beenden – was aber noch nicht das Ende der Geschichte ist (mehr wird nicht verraten).

Richtig wild geht es ebenfalls zu in dem Fantasy-Spektakel Jack allein im Serienwahn. Darin wird ein TV-Serien-Autor zum Teil seiner eigenen Drehbücher und entdeckt, dass er diese umschreiben kann! Jack Cable erwacht also nach einem Unfall im Krankenhaus und entdeckt, dass er sich mitten in der von ihm geschriebenen Soap Opera befindet. Seine erst halbherzigen Änderungen im Skript (er hat sich verliebt und möchte diese Frau in die Serie „hineinschreiben“), laufen rasch aus dem Ruder und verlangen immer wildere Korrekturen. Bis er buchstäblich „um sein Leben“ schreibt.

Der Dieb der Worte ist eine mehrfach ineinander verschachtelte Geschichte: Der erfolgreiche Schriftsteller Clay Hammond liest vor großem Publikum aus seinem neuen Roman vor (Geschichte #1, Teil 1), der von der Karriere eines zunächst sehr glücklosen Romanciers namens Rory Jansen erzählt (Geschichte #2, Teil 1). Plot von Jansens Roman im Roman – und damit gewissermaßen Geschichte #3):
Ein amerikanischer Soldat schreibt in Paris bei Kriegsende 1945 seine traumatisierenden Erlebnisse auf. Seine Frau lässt die Tasche mit diesem Konvolut im Zug liegen, von wo es auf dem Flohmarkt landet. Der Soldat (gewissermaßen der Ur-Autor) ist von diesem Verlust so enttäuscht, dass er nie wieder eine Zeile schreibt.
Jahre später entdeckt Rory Jansens Frau während einer gemeinsamen Parisreise in einem Trödelladen die Tasche mit dem Manuskript (von dem sie nichts ahnt). Jansen findet das MS, nützt die Gunst der Stunde und gibt es als sein eigenes Werk aus, das ihm endlich den ersehnten Durchbruch als Schriftsteller verschafft (Geschichte #2, Teil 2). So wird er buchstäblich zum „Dieb der Worte“.
Doch fatalerweise bekommt jener Soldat von 1945 den Erfolg des Diebes viele Jahre später mit und konfrontiert den völlig erschütterten Dieb mit der wahren Geschichte.
Am Schluss des sehr berührenden Film ist der Zuschauer wieder bei der Eingangs-Episode angelangt (Geschichte #1, Teil 2), wo nun Hammonds nach seinem großen Erfolg mit der Lesung von einer Literaturstudentin mit deren Vermutung konfrontiert wird, dass er, Hammond, vielleicht in Wahrheit jener „Worte-Dieb“ Jansen ist, der nun doch noch einen tollen Stoff gefunden und bewältigt hat (was allerdings nur angedeutet wird und vom Zuschauer erraten werden muss).
Auf jeden Fall ein Film, der alle, die selbst Romane schreiben und Ehrgeiz in dieser Richtung entwickeln, sehr nachdenklich zurücklassen dürfte.

In Nachtzug nach Lissabon schauen wir gewissermaßen einem angehenden Autor über der Schulter, der sich einem großen Vorbild nähert:
Als der Gymnasiallehrer Raimund Gregorius einer jungen Frau, die sich in Bern von einer Brücke stürzen will, das Leben rettet – ist diese gar nicht sehr erfreut von seiner Hilfe. Sie läuft weg, verliert dabei aber das Buch des (fiktiven) portugiesischen Autors Amadeu de Prado. Beim Durchblättern fällt eine Zugfahrkarte nach Lissabon heraus. Verwirrt von der Begegnung und fasziniert vom verheißungsvoll poetischen Titel des Buches Um ourives das palavras (Ein Goldschmied der Worte), entschließt sich Gregorius kurzerhand, in den gleich abfahrenden Zug einzusteigen, den Fahrschein für sich selbst zu nutzen und so spontan aus seiner jahrzehntelangen Alltagsroutine auszubrechen, um sich in Lissabon auf die Spurensuche nach dem Buchautor zu begeben.
Über diese Fahrt mit dem Nachtzug nach Lissabon und ihre Folgen wird im Buch sehr kunstvoll, aber auch recht langfädig erzählt. Der schwedische Regisseur August Bille hat einen Film daraus gemacht (den ich allerdings nicht kenne). Aber das Buch erzählt auch viel über die Kunst des Romanschreibens, der schwierigen Recherchen dafür und der Problematik so eines Unterfangens.

So fing das alles an mit den Schreib-Seminaren

Gothic thematisiert eine Begebenheit im Leben der Schriftsteller Lord Byron, Percy Shelley und Mary Shelley sowie des sie begleitendes Arztes und ebenfalls Autors John Polidori, die als eines der wichtigsten Ereignis in die Geschichte der phantastischen Literatur eingegangen ist – und zugleich als erstes dokumentiertes Beispiel einer „Schreib-Werkstatt“ und somit des Creative Writing gelten darf. Damals, 1816, entstanden in einer Villa am Genfer See
° sowohl der Roman Frankenstein – der neue Prometheus von Mary Shelley (der zum Weltbestseller bis heutigentags werden sollte)
° als auch die Urfassung des nicht minder grusligen Dracula-Mythos des Arztes Polidori.
Letzteres ist eine in sich recht verschlungene eigene Literatur-Geschichte, die aus der Wikipedia zitiert werden soll:
„Lord Byron begann eine Geschichte, die Polidori später als Basis seiner eigenen Erzählung The Vampyre aufgriff und weiter ausbaute. Mit dieser schuf Polidori nicht nur die erste Vampirerzählung der Weltliteratur, sondern begründete mit der Figur des Lord Ruthven den Typus des modernen Vampirs, der das Genre bis heute prägt. Nicht zuletzt Anne Rices Gentleman-Vampire sind von Polidori inspiriert.“
Ich fand den Plot dieses Films literaturgeschichtlich wie kreativitätspsychologisch hoch bedeutsam. Aber der von Ken Russell daraus entwickelte Film ist recht bemüht und mühsam. Wer sich für die komplizierten Details interessiert, kann sie in der Wikipedia nachlesen unter „Gothic: Film“.

There´s Music in the Air

Es gibt unzählige Filme, in denen Musik eine Rolle spielt – vom Konzertmitschnitt (Tina Turner in Amsterdam 1996; Ravi Shankar in Portrait an seinem 80. Geburtstag in London 2000*), dem Musical (Westside Story), der Biographie zu einem Musiker (Rocket Man über Elton John) und dem Film mit viel Musik (Der Zauberer von Oz).
* Regie: Mark Kidel

Jazz an einem Sommerabend ist ein geradezu berauschender Film über ein Musik-Festival in Newport am 6. Juli 1958. Leider hat die DVD akustische Mängel – eine (restaurierte) Fassung auf Blu-ray ist mehr als fällig. Hier wird nicht geschrieben, sondern live gejazzt und gejammt, hier werden alle Register gezogen, die den Jazz so lebendig und kulturübergreifend machen. Aber es gibt eine Szene, die mich am meisten beeindruckt hat, obwohl da kein Jazz gespielt wird und sie in der sehr detaillierten Auflistung des Wikipedia-Artikels gar nicht vorkommt: Einer der Jazz-Musiker übt selbstvergessen am Cello eine Bach-Suite. Er spielt vom Blatt: Dort ist das Stück notiert – also geschrieben.
Aber auch im Jazz sind natürlich Arrangements mit Melodien und Rhythmen längst üblich, spätestens, seit in den 40er Jahren die Formationen bei Duke Ellington und Count Basie immer größer und ihre Stücke immer komplexer wurden, mit Bläser-Sätzen und gut gemixten Soli.
Manchmal steht im Mittelpunkt zusätzlich zu den Melodien und Rhythmen auch Inhaltliches, vom Songtext über die Partitur bis hin zum Libretto. Davon handeln die folgenden Filme. Die spiegeln natürlich meine eigenen Vorlieben wieder. Doch das ist bei Rezensionen immer so. Vielleicht finden Sie ja eigene Interessen darin wieder – oder die Anregung, den einen oder anderen dieser Filme mal selbst anzuschauen und zu genießen:

Bohemian Rhapsody
Geschrieben werden hier Musiknoten und Songtexte, die ihrerseits „Geschichte gemacht“ haben: Freddy Mercury and Queen haben mit ihren Titeln „We are the Campions of the World“ und „We will rock you“ immens erfolgreich ein neues Kapitel der Geschichte des Rock´n´Roll aufgeschlagen.
Dargestellt wird anhand dieser „Ohrwürmer“ die Lebensgeschichte von Freddie Mercury. Der wurde zwar nur 45 Jahre alt wurde (* 05. September 1946 in Sansibar-Stadt; † 14. Nov 1991 in London), ist aber nicht nur für die Rock-Musik, sondern auch für die Emanzipation der Schwulen sehr wichtig.

Was heute noch immer als Rock´n´Roll viel gespielt und gehört wird, hat eine „schwarze“ Vorgeschichte im Rhythm´n´Blues der 40er und 50 Jahre. Will man erfahren, woher das Musik-Genre R´n´B ursprünglich kommt, muss man einige Jahre zurückgehen zu einer Firma in Chicago, die „Chess Records“ hieß. Sie wird hier im Film als Cadillac Records bezeichnet, weil jener Leonard Chess seine Musiker bei ihren immer größer werdenden Erfolgen nicht nur mit eindrucksvollen Tantiemen-Schecks honorierte, sondern auch mit Cadillac-Autos.
Diese Pioniere des Rock waren die Blues-Musiker Muddy Waters, Howling Wolf, Little Walter, Etta James, Bo Diddley und vor allem der spätere Weltstar Chuck Berry. Letzterer brachte es 1977 sogar zu „Weltall“-Ruhm, weil sein fetziger Song „Johnny B. Goode“ auf jener sagenhaften goldenen Datenscheibe verewigt wurde, welche die Voyager-Sonden 1 und 2 seit den Siebzigerjahren bis weit über die Grenzen unseres Sonnensystem hinausgetragen hat. Dort wird sie vielleicht irgendwann außerirdische Aliens erstaunend.
Von Chuck Berry und seinen Chicagoer Rock-Kumpanen wurden einige Jahre später Elvis Presley, die Rolling Stones, die Beatles und auch Queen inspiriert – die damit ein Vielfaches jener Tantiemen einheimsten, welche ihre schwarzen Vor-Sänger verdienten. Hier erfährt man jedenfalls, wie der junge polnische Emigrant Leonard Chess (gespielt von Adrien Brody) in den 1950-er Jahren eine talentierte, wenn auch recht chaotische Truppe engagiert, die weit über die lokale Chicagoer Blues-Szene hinaus bekannt und enorm erfolgreich wird, und zwar – und das ist das wirklich umstürzend Neue – nicht nur bei einem schwarzen Publikum, sondern zunehmend auch bei einem weißen. Und das in den damals noch weit rassistischeren USA, wo die dunkelhäutigen Musiker nicht einmal in den „weißen Hotels“ übernachten durften, in denen sie bejubelt auftraten.

Eine ganz andere Art von Schlager-Ohrwurm, mehr an Opern-Arien orientiert (und 1858 nicht zufällig vom Schöpfer eines Teils der Oper Carmen komponiert) ist „La Paloma„. Diese eingängige Melodie von Sebastián Iradier wurde zum wirklich weltweiten Erfolg mit über 3.000 Variationen. Die Melodie bleibt immer dieselbe, mit den Noten einer typischen „Habanera“ (so benannt, weil ihr mitreißender Rhythmus aus dem kubanischen Havanna stammt). Man vergisst sie nie wieder, wenn man ihre sehnsuchtsvolle, wehmütige Klage von der „weißen Taube“ einmal gehört hat, mit der jemand einer verlorenen Liebe nachtrauert.
Was dieser Film La Paloma so besonders eindrucksvoll in Bild und Ton vorstellt, sind die immer neuen Abwandlungen des Textes – von der Begräbnisbegleitung in Siebenbürgen über die trotzige mexikanische Revolutions-Mythe bis hin zur parodistischen Vergackeierung in der Komödie Schtonk von Helmut Dietl. Der Untertitel „Sehnsucht. Weltweit“ sagt alles.

Aus europäischer Sicht ist es meilenmäßig nicht weit von Chicago nach Kansas City. Aber diese andere Stadt hat ein Jahrzehnt früher einer ganz anderen „schwarzen“ Musik zu Weltruhm verholfen: dem „KJ Jazz“, den hier Robert Altmann in einem spannenden Film mit hinreißender Musik und tollen Schauspielern regelrecht zelebriert. Die filmlange Jam Session im „Hey Hey Club“ ist die musikalische Folie, auf der sich alles abspielt.
Damit man sich nicht täuscht (und das berechtigt, diesen Film mit dem Thema „Schreiben“ zu verbinden): Dieser Jazz wurde zwar nicht „vom Blatt gespielt“ – aber zumindest der Bandleader notierte sehr akribisch die den Improvisationen zugrundeliegenden Arrangements – ohne die ganze Bläser-Sätze gar nicht möglich gewesen wären.
Das reine Drauf-los-spielen war zwei Jahrzehnte zuvor in New Orleans noch möglich und üblich (wo Louis „Satchmo“ Armstrong aber auch schon Noten lesen und schreiben konnte). Doch ab „Kansas City“ und den dort auftretenden Bigbands wie der von Count Basie war das schon nicht mehr üblich und möglich. Die nochmal „nächste Generation“ mit Miles Davis, John Coltrane, Duke Ellington ging schon auf Observatorien, studierte dort „klassische europäische Komposition“ (die ja in Partituren notengenau vorge“schrieben“ wird) und bereicherte von dort den Jazz auf neue Art. And so on bis auf den heutigen Tag – wie man in so elektrisierenden Filmen erleben kann wie Whiplash (über einen Jazz-Schlagzeuger), Chasing Trane (über John Coltrane), Miles Ahead (mit der Lebensgeschichte von Miles Davis) und die bewegende Lebensgeschichte Bird von Charlie Parker, bei welcher der selbst sehr musikalische Clint Eastwood Regie führt.

Im Film Paths through the Labyrinth stellt der polnische Komponist Penderecki ein zentrales Thema seines Lebens in Interviews und musikalisch vor. Das wird zur geometrisch-optischen Entfaltung des Labyrinth-Motivs in seiner Musik und seiner ganzen Existenz. Zur Vorgeschichte:
„Im Jahr 1959 nimmt ein bis dahin völlig unbekannter junger Komponist unter drei Pseudonymen, mit drei verschiedenen Handschriften und drei verschiedenen Musikstücken am Wettbewerb junger polnischer Komponisten in Warschau teil. Bei der Preisverleihung für die anonym eingereichten Partituren erweist sich, dass der Gewinner des ersten, zweiten und dritten Preises ein und derselbe 26-jährige Assistent des Fachbereichs Komposition an der Krakauer Musikhochschute ist: Krzysztof Penderecki. Eine Sensation in der Musikwelt. Mit einem Schlag ist der junge Mann berühmt. Sofort werden seine Werke in ganz Europa gespielt. Bis heute. Kaum ein Musiker des 20. Jahrhunderts macht eine solche Karriere und schon gar nicht in dieser Geschwindigkeit!“ (Booklet der Blu-ray).

Cloud Atlas habe ich bereits in Teil 1 dieser Serie kurz erwähnt. Es ist ein sehr anregender, komplexer, toll gespielter und inszenierter Film. Eine äußerst intelligente und zugleich emotional berührende Geschichte mit sechs (zeitlichen) Ebenen, die dicht und geschickt miteinander verzahnt sind und in denen das Thema „Schreiben“ in drei der Episoden immer wieder vorkommt (ich zitiere ausführlich aus der Wikipedia):
Episode 2: Komponist schreibt 1936 Partitur.
Der junge homosexuelle Komponist Robert Frobisher beschreibt seinem Liebhaber Rufus Sixsmith in Briefen seine Tätigkeit als künstlerischer Gehilfe für den alten Komponisten Vyvyan Ayrs, von dem er viel hält, dessen künstlerische Karriere jedoch im Niedergang begriffen ist. Es entwickelt sich eine künstlerische Symbiose zwischen den beiden. In Ayrs’ Villa findet Frobisher Ewings Tagebuch und ist davon gefesselt; es fehlt jedoch die zweite Hälfte davon. Das Arbeitsverhältnis zwischen Ayrs und Frobisher bricht ab, als der alternde Komponist eine geniale, noch unfertige Eigenschöpfung seines Assistenten, das „Wolkenatlas-Sextett“, als Produkt ihrer Kooperation betrachtet und die Urheberschaft für sich beansprucht. Er setzt Frobisher mit der Drohung unter Druck, dessen sexuelle Orientierung offenzulegen und damit seine künstlerische Reputation zu zerstören. Als Ayrs versucht, Frobishers Abreise zu verhindern, schießt Frobisher ihn an. Ayrs setzt eine Hetzkampagne gegen Frobisher in Gang, der sein Wolkenatlas-Sextett in Einsamkeit vollendet und sich anschließend das Leben nimmt. Seine Beweggründe hierfür erläutert er Sixsmith in einem letzten Brief. Sixsmith erreicht Frobishers Hotelzimmer wenige Sekunden nach dessen Tod.
Episode 3: Journalistin recherchiert und schreibt 1973 Reportage.
Die aufstrebende Journalistin Luisa Rey steckt in San Francisco zusammen mit dem alternden Rufus Sixsmith aus der Geschichte von 1936, der nun als Kernphysiker tätig ist, in einem Fahrstuhl fest. Ein Muttermal auf Reys linker Schulter erinnert Sixsmith an Frobisher, worauf er ihr Informationen für eine brisante Story in Aussicht stellt. Kurz vor dem verabredeten Treffen wird Sixsmith von einem Auftragskiller ermordet. Rey findet unter seiner Leiche nur einen Stapel alter Briefe und nimmt sie an sich. Dann verfolgt sie anhand von Sixsmiths Andeutungen die Verhältnisse an seiner früheren Arbeitsstelle und findet heraus, dass dort ein schadhafter Kernreaktor bewusst weiterbetrieben wird, um einen Nuklearunfall zu provozieren und damit die nationale Energiepolitik im Interesse des Konzerns zu beeinflussen. Einen Mordanschlag auf sie selbst überlebt sie knapp und versucht dann mit Unterstützung eines ehemaligen Kriegskameraden ihres Vaters, dem auf sie angesetzten Killer zu entkommen, der schließlich von einer mexikanischen Unternehmerin aus Rache erschlagen wird. Von Sixsmiths Nichte Megan, deren Adresse sie von den gefundenen Briefen hat, erhält Rey Kopien der gesuchten Unterlagen über den defekten Kernreaktor und veröffentlicht den Skandal als ihre erste große Geschichte. Im Gegenzug bekommt Megan die Briefe von Frobisher an Sixsmith.
Episode 4: Bestsellerautor & Verleger schreibt 2012 seine Autobiographie
Die zunächst unverkäufliche Autobiografie des Gewalttäters Dermot Hoggins wird zu einem Bestseller, nachdem der Autor in einem spontanen Wutanfall bei einem gesellschaftlichen Treffen seinen schärfsten Kritiker spektakulär in den Tod gestürzt hat. Das veranlasst die ebenfalls gewalttätigen Brüder des in Haft sitzenden Autors dazu, von dessen Verleger Timothy Cavendish eine hohe Summe zu erpressen. Da die Umsätze bis dahin nur dazu ausreichten, Cavendishs frühere Verluste zu begleichen, kann er die Forderung nicht erfüllen und wendet sich an seinen von ihm seit Jahren entfremdeten reichen Bruder Denholme. Auf der Zugfahrt dorthin liest er ein Manuskript eines Freundes von Luisa Rey und spürt heimlich seine Jugendliebe Ursula auf, entfernt sich aber wieder ohne Kontaktaufnahme. Denholme empfiehlt Cavendish das „Haus Aurora“ als Unterschlupf, das zunächst wie ein Hotel wirkt, tatsächlich aber ein von Denholme betriebenes, tyrannisch geführtes Gefängnis für abgeschobene Senioren ist. Denholme rächt sich damit für eine zurückliegende Affäre zwischen seiner Frau und Cavendish. Mit Gleichgesinnten gelingt Cavendish die Flucht aus dem Heim. Später befindet er sich mit Ursula im „Exil“, wo er seine Memoiren schreibt.

Zur Sache Schätzchen war ein witziger „neuer deutscher Film“, der die Karriere von Uschi Glas begründete. Auch hier wird geschrieben:
Martin soll und will Schlagertexte schreiben, verspricht sich davon das „leicht verdiente Geld“. Aber er ist blockiert. Es ist sein Kumpel Henry, der ihm einige Songzeilen vordeklamiert, um Martins kreativen Fluss in Gang zu bringen. Zum Aufschreiben des Textes kommt es also gar nicht.
In einer Szene müht sich ein Polizeibeamter, ein Protokoll zu schreiben mit Aussagen von Martin – welche dieser aber mehr oder minder verweigert.
Das (gezeichnete) Daumenkino ist eine Kuriosität, welche eine Art thematischer Verbindung herstellt zwischen dem Schreiben, Frühestformen des Kino und archaischer Höhlenmalerei.

Die Zeichen an der Wand-Tafel: Mathematiker, Programmierer und Codeknacker

Von den Musikern zu den Mathematikern, Physikern und Informatikern – das ist scheinbar ein kühner Sprung. Doch die Begabungsforschung hat eine erstaunliche Verwandtschaft vom Talent für Musik und dem für Mathematik entdeckt – wofür das geigespielende Genie Albert Einstein beispielhaft stehen mag. In den folgenden Filmen spielt zudem oft auch eine Wandtafel eine wichtige Rolle, auf die Formeln geschrieben werden – gewissermaßen als aufs Wesentliche eingedampfte Texte.

Will Hunting, die titelgebende Figur von Good Will Hunting, ist das, was man als „wild talent“ bezeichnet, das erst noch entwickelt werden müsste. Er verweigert sich jedoch total der Entfaltung seines Talents. Er ist ein Höchstbegabter, ein frühreifes mathematisches Genie. Aber aufgrund seiner schrecklichen Kindheit als Waise bei schlechten Zieheltern in einer miesen Gegend von Boston hat er sich in seiner inneren Einsamkeit abgekapselt und ist emotional noch völlig unreif. Während eines Hausmeisterjobs in der Universität von Boston löst er eine extrem schwierige mathematische Aufgabe, die im Flur des Mathematischen Instituts als Anreiz für die Studenten aufgehängt wurde. Aber weil er sich bald darauf in eine böse Schlägerei mit einem Feind aus der Kindheit stürzt, landet er vor Gericht. Nachdem er auch noch einen Polizisten bedroht hat, sieht es schlecht aus für ihn. Da trifft es sich gut, dass Mathematikprofessor Lambeau herausfindet, wer das Mathe-Rätsel gelöst hat. Er bürgt für Will unter der Bedingung, dass dieser mit ihm zusammen an mathematischen Aufgaben arbeitet (er sieht sich als Entdecker eines neuen Mathe-Genies) und sich zudem einer Therapie unterzieht. Erst die offenen Gespräche mit dem Psychotherapeuten Sean Maguire (ebenfalls exzellent: Robin Williams), die Beziehung zu der reichen (und wohl ebenfalls hochbegabten) Medizinstudentin Skylar und schließlich der wohlmeinende „Tritt in den Hintern“ durch seinen besten Arbeiterfreund Chuckie (Ben Affleck), endlich seine Begabungen ernst zu nehmen und etwas daraus zu machen, lassen ihn allmählich offener werden und zu sich kommen. Der Schluss bleibt offen; aber er zeigt, dass Will bereit ist, seine Beziehung zu Skylar zu klären. Er folgt ihr nach Kalifornien – in dem Auto, das seine drei Kumpel ihm zum 21. Geburtstag gebastelt haben.
Dieser Film begründete die Karriere sowohl von Matt Damon (der heute einer der gefragtesten amerikanischen Schauspieler ist) als auch die seines damaligen Kumpels Gus van Sant als Regisseur und Drehbuchautor (Damon war zusätzlich Ko-Autor). Beide hatten es satt, dass sie in der hermetisch vernetzten Filmwelt nicht landen konnten und schafften mit diesem eigenen Drehbuch und dem daraus entwickelten Film ihren Durchbruch. Im Hintergrund geht es also indirekt auch ums Drehbuchschreiben.

Auch in The Imitation Game ist Schreiben gleichbedeutend mit „Mathematische Gleichungen notieren“ bzw. „Programmcode schreiben“. Alan Turings Lebensgeschichte stellt ihn als genialen Denker vor, der seiner Zeit weit voraus war. Er ist so etwas wie ein Säulenheiliger der Moderne mit den alles verändernden Themen der Digitalisierung und der KI. Er wird sehr eindrucksvoll von Benedict Cumberbatch dargestellt.
Etliche Details des Films sind sehr angezweifelt resp. widerlegt worden (Details in der → Wikipedia). Dennoch erzählt der Film ein sehr eindrucksvolles Leben und lässt etwas von diesem ganz speziellen „Autoren-Schicksal“ ahnen. Das war äußerlich wenig spektakulär, wie das Leben der meisten erfolgreichen und bahnbrechenden Wissenschaftler – wenn man die gegen Ende der Geschichte hochgepuschte Homosexualität Turings vor der moralischen Rigidität und rücksichtslosen Überheblichkeit jener Epoche einmal weglässt, die in seinem tragischen Suizid endete und ein Leben zerstörte, das noch ungeahntes Potenzial hatte.

Die Poesie des Unendlichen (The Man Who Knew Infinity) ist der sehr eindrucksvolle Film über das unglaublich kreative Leben und frühe Sterben (mit 31 an Tuberkulose) des indischen Mathematikers S. Ramanujan. Er schaffte es als Wunderkind aus einfachsten Verhältnissen in Indien an die renommierteste britische Universität. Man beginnt durch diese Geschichte zu ahnen, weshalb Indien heute das El Dorado der Programmierer ist. Nicht zufällig wurde in diesem Land die „Zahl Null“ erfunden, ohne die Mathematik nicht denkbar ist – und die zudem die „andere“ Hälfte“ des aus Nullen und Einsen bestehenden binären Codes ist, Grundlage der Digitalisierung.

A Beautiful mind ist die ebenfalls sehr tragische Geschichte des – zeitweilig – als schizophren geltenden Nobelpreisträgers John Nash. Der konnte sich (was mindestens so erstaunlich ist wie seine wissenschaftlichen Leistungen) von seinen psychotischen Dämonen selbst befreien. Wie gelang ihm das? Diese Frage wird nirgends beantwortet. Vielleicht war das ähnlich wie bei Sigmund Freud, bei dem man ja auch rätselt, wie er sich schaffte, sich selbst von seinen psychischen Handicaps zu befreien. Bei Freud ist das inzwischen gut bekannt: Er schrieb unaufhörlich und schrieb sich wohl vieles „von der Seele“, was alles in allem seine Selbstanalyse ausmacht: Er hat, weil er der Erfinder und Pionier der Psychoanalyse war, selbst ja nie eine solche Therapie gemacht.
Auch Nash hat viel geschrieben, nicht nur auf die Schiefertafeln der Universität:
° Er „kritzelt die Fenster der Bibliothek mit Zahlen voll“ (Tobias Kniebe in der SZ),
° betrieb eine „wirre Zettelwirtschaft. “ (Wikipedia über eine Filmszene).
° „Anschließend schrieb er ein paar Reihen von Gleichungen auf…“ (seine Biographin Sylvia Nasar*, S. 425 in „A beautiful Mind“)
° „Nash schrieb erstklassige Computerprogramme.“ (Nasar, S. 425)
° „Nash schreibt seine Autobiographie, wie das bei der Verleihung eines Nobelpreises üblich ist (Nasar S. 430)
* Nasar, Sylvia: Auf den fremden Meeren des Denkens – A Beautiful mind. (1998) München 1999 (Hanser).

Leidenschaftliche Berechnung („Conceiving Ada“) ist eine sehr freie, filmexperimentelle Annäherung an das eindrucksvolle Leben von Ada Lovelace, die fast so etwas wie die Ur-Mutter des Programmierens und damit unserer heutigen digitalisierten Welt war – oder sollte man sie besser als deren „Hebamme“ bezeichnen? Sie schrieb das allererste Programm für die allerersten Rechenmaschinen, die Charles Babbage 1822 baute.
Für Ada ist Schreiben gleichbedeutend mit „Mathematische Gleichungen notieren“ bzw. „Coden“, wie man das heute nennt.
Für das Thema Schreiben ist zudem noch eine verwandtschaftliche Nähe zu jemandem interessant, den wir in diesem Beitrag schon kennengelernt haben: Sie ist die Tochter von jenem Lord Byron, der mit einer anderen ungewöhnlich kreativen Frau zusammen geschrieben hat: Mary Shelley (s. oben den Film Gothic).

Hidden Figures (Unerkannte Heldinnen) erzählt von den drei afroamerikanischen Mathematikerinnen Katherine Goble, Dorothy Vaughan und Mary Jackson, die maßgeblich am Mercury- und am Apollo-Programm der NASA beteiligt waren, ohne zu ihren Lebzeiten für ihre Leistungen Anerkennung zu erfahren. Dabei wären ohne ihre Mitwirkung im Hintergrund die amerikanischen Astronauten vielleicht nie auf den Mond gelangt!
Auch so kann Rassismus aussehen.

Marc Zukerberg von The Social Network wurde durch zwei Arten zu Schreiben binnen weniger Jahre zu einem der reichsten Männer des Planeten:
° Durch die Zeilen des Computer-Programms für die Socialmedia-Plattform Facebook
° und durch die buchstäblich Milliarden Einträge in dieser gewaltigen Datenbank, in der unzählige Menschen ihre intimsten Lebensdetails preisgeben – aus denen Facebook den Honig für Werbung saugt.
Es geht hier nicht nur ums „Programme schreiben“ (coden) – sondern auch um die unzähligen kleinen Texten, die bei Facebook in den Einträgen (Konten) notiert werden – ähnlich wie bei Twitter und den unzähligen SMS-Kurznachrichten. Seit die Social media boomen, boomt ja auch das Schreiben, wenngleich auf ganz spezielle „miniaturisierte“ Art.
„Zuckerberg erkennt, dass Menschen über das Internet erfahren wollen, was ihre Freunde machen. Daher möchte er als Grundidee der Website sämtliche sozialen Erlebnisse der College-Studenten online stellen und stellt diese Funktionen den Nutzern seiner Website zur Verfügung.“ – so bringt die Wikipedia den Inhalt dieses Films auf den Punkt (der natürlich hollywoodmäßig dramatisiert wird).

Der Tag an dem die Erde stillstand ist ein noch immer sehenswerter Schwarzweiß-Film aus dem Jahr 1951. Darin landet mitten in Washington DC ein Ufo von einem fernen Planeten mit dem außerirdischen Abgesandten Klaatu. In einer Schlüsselszene korrigiert Klatu eine mit Formeln beschriebene Schiefertafel im Haus von Prof. Barnhardt (der deutlich Albert Einstein nachempfunden ist). Dadurch wird ein erster Kontakt zwischen dem Außerirdischen und irdischen Wissenschaftlern in Gang gesetzt.
Das bringt allerdings nicht viel, weil im Hintergrund längst die Militärmaschinerie der amerikanischen Regierung angelaufen ist, welche die Technologie der Außeriridschen für die USA „sicherstellen“ will.
Dieser Streifen ist nicht nur ein Klassiker des SF-Genres – sondern in seiner Entlarvung der Weltmacht-Bestrebungen der USA hochaktuell.
(Das Remake von 2008 mit Keanu Reeves in der Hauptrolle fügt außer Farbe und Cinemascope-Format und modernem Hollywood-Bombast und jede Menge „Computer Generated Imagery (CGI)“ dem ursprünglichen Anliegen dieses Abenteuers aus den 50er Jahren nichts Wesentliches hinzu.)

Twinfruit ist eine geistreiche Parodie von Matthias Thönissen (der auch die Hauptrolle spielt) auf die Werbebranche. „Die Dose muss menschlich werden!“ Eine buchstäblich köstliche, geistreiche Parodie auf eine Werbekampagne. Bei deren Konzept-Erstellung durch die „Kreativen“ muss logischerweise viel skizziert und geschrieben werden. Die Komödie ist sowohl übertreibend satirisch als zugleich sehr realistisch und aufschlussreich, wie es bei so einer Campagne zugeht und menschelt. Das wird vor allem dann sichtbar, wenn im letzten Moment der Chef der Konservenfabrik – bildlich gesprochen – alles über den Haufen und sich selbst in den Mittelpunkt der Campagne wirft.

Wie bei Twinfruit wird auch im folgenden deutschen Film noch mit Filzstift auf Flipchart geschrieben und in den Schulen sehr analog mit Kreide auf Schiefertafel. Das wird in der Schule der Zukunft digital auf das elektronische Whiteboard notiert – spätestens die Corona-Pandemie zwingt es in die Klassenzimmer hinein. In Fuck ju Göhte ist man allerdings noch in der alten analogen Schiefertafelwelt. Und das hat durchaus auch seinen Reiz in dieser Komödie von Bora Dagtekin, die betuliches Bildungsbürgertum und lässige Migrationshintergrund-Welten gekonnt in einen wilden Eintopf rührt: „Göhte“ ist die bewusste Verballhornung des Namens jenes „Geheim Rhats“ aus Weimar, der die deutsche Bildungsikone schlechthin ist, noch immer…

Noch ein – wenngleich sehr überschätztes – Schul-Schmankerl zum Abschluss: Der Club der toten Dichter. Hier wird viel geredet und „getan“. Geschrieben wird nur an zwei Stellen: Jeder der Schüler soll ein eigenes Gedicht verfassen und selbst vortragen. Ansonsten wird nur noch einmal „geschrieben“: Am Schluss sollen alle betroffenen Schüler (die Mitglied im wiederbelebten „C d t D“ waren) eine Falschaussage unterschreiben, die dem Lehrer Keating die Schuld am Suizid des Schülers Todd zuschiebt (der ja den passenden „sprechenden“ Namen trägt).
Keatings so „modern“ daherkommende Pädagogik ist allerdings im Grunde genauso „schwarz“ wie die an dieser Schule herrschende autoritäre Zwangsherrschaft mit Prügelstrafe. Ein 68er Revoluzzer, der Rache an der Anstalt nimmt, die er einst selbst durchlaufen hat. Aber den Schülern kann das eigentlich nur schaden, weil Keating nicht einbezieht, dass die Schüler in eben dieses antiquierten Umgebung irgendwie zurechtkommen müssen. Die TZI-Methode nennt dies den „Globus“, den man immer berücksichtigen muss, wenn man ein Thema behandelt und vor allem, wenn man die herrschenden Zustände ändern will.
Ein Kurs in Creative Writing – das hätte den Schülern etwas gebracht: Jedenfalls mehr, als nur ein Gedicht selbst verfassen – und nicht dieses alberne Aufputschen der Widerborstigkeit.
Nicht so sehr ums Schreiben geht es also im Film, sondern um vor Urzeiten Geschriebenes – eben die Werke der „toten Dichter“, die man hier feiert.
„Carpe diem“ ist die wichtigste Botschaft, die Englischlehrer John Keating seinen Schülern beibringt: „Genieße den Tag“ – dagegen lässt sich nichts einwenden. Ist aber für diese jungen Schüler doch eine Lebensweisheit, die ein wenig arg hoch gegriffen erscheint.

Filmographie

(alphabetisch nach Filmtiteln)

Howard, Ron (Regie): A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn. USA 2002 (DreamWorks). (Nach dem Roman Auf den fremden Meeren des Denkens (A Beautiful Mind) von Sylvia Nasar – (1998) München 1999 (Hanser).
Eastwood, Clint (Regie):Bird (Charlie Parker). USA 1988 (Monarchy Enterprises)
.Fletcher, Dexter & Singer, Brian (Regie): Bohemian Rhapsody (Freddie Mercury und Queen). USA und GB 2018.
Martin, Darnell (Regie): Cadillac Records. USA 2008.
Scheinfeld, John (Regie): Chasing Trane. USA 2017 (Meteor 17).
Tykwer, Tom & Wachowski, Andrew &_ Wachowski Lana (Regie): Cloud Atlas. Deutschland USA Hongkong 2012.
Weir, Peter (Regie). Der Club der toten Dichter. USA 1989 (Touchstone Pictures).
Klugman, Brian und Sternthal, Lee (Regie): Der Dieb der Worte. USA 2012).
Wise, Robert (Regie): Der Tag an dem die Erde stillstand (The Day the Earth stood still). USA 1951 (Twentieth Century Fox).
Brown, Matthew (Regie): Die Poesie des Unendlichen (The Man Who Knew Infinity). Great Britain 2015 (Warner Brothers).
Dagtekin, Bora (Regie): Fack ju Göhte Deutschland 2013.
Sant, Gus van: Good Will Hunting. USA 1997 (Universum).
Russell, Ken (Regie) Gothic. Great Britain 1986.
Melfie, Theodore (Regie und Drehbuch): Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen (die Programmiererinnen der Nasa). USA 2016.
Mankiewicz, Tom (Regie): Jack allein im Serienwahn. USA 1991 (MGM).
Stern, Bert (Regie): Jazz an einem Sommerabend (Jazz on a Summer´s Day. USA 1959.
Altman, Robert (Regie): Kansas City. USA /Frankreich 1996.
Faltin, Sigrid (Regie): La Paloma. Deutschland/Frankreich 2008 (Real Fiction / Arte ZDF).
Hershman-Leeso, Lynn (Regie): Leidenschaftliche Berechnung („Conceiving Ada“). USA GB 2014.
Cheadle, Don (Regie): Miles Ahead. USA 2004.
Bille, August (Regie): Nachtzug nach Lissabon (Film). Deutschland, Schweiz, Portugal 2013.
Schmidt, Anna (Regie): Paths through the Labyrinth (Wege durch das Labyrinth). Deutschland 2014 (Cmajor).
Kidel, Mark (Regie): Ravi Shankar in Portrait. Great Britain 2002 (BBC / Opus Arte).
Ozon, François (Regie): Swimming Pool. Frankreich.
Tyldum, Morten (Regie): The Imitation Game (Alan Turing). USA GB 2014.
Fincher, David (Regie): The Social Network. USA 2011.
Thönnissen, Matthias (Regie und Drehbuch): Twinfruit. Köln 2015 (Tacker Film). (ZDF: Das Kleine Fernsehspiel)
Chazelle, Damien (Regie): Whiplash. USA 2014 (Stage G Films).
Baier, Jo (Regie): Wildfeuer. Deutschland 1989.
Spils, May (Regie): Zur Sache Schätzchen. Deutschland 1968.

18. August 2020/15:30