Filme übers Schreiben 6/6: Das Beste kommt zum Schluss

ich diese kleine Serie im Herbst 2019 konzipierte, dachte ich: Naja, das werden ein paar Filme sein, ein oder zwei Dutzend vielleicht, in denen geschrieben wird oder das Schreiben eine wichtige Rolle spielt.
Von wegen! Weit über hundert Titel sind es geworden, die mir da nach und nach eingefallen und begegnet sind. Wegen der teils recht ausführlichen Inhaltsangaben wurden diese Beiträge sehr lang. Auch dieser wird umfangreicher als üblich und für einen Newsletter sinnvoll. Aber dann ist das Thema auch wirklich gründlich recherchiert und dargestellt. Fast so etwas wie eine Bachelor-Arbeit für die „Hochschule für Fernsehen und Film“. (Ich werde der HFF eine Kopie schicken – für´s Archiv.)

Als ich eben mit dem Tippen beginnen wollte, war da plötzlich eine Art „Advocatus Diabolo“ in mir zugange, der flüsterte: Mach doch noch einen siebten Beitrag mit dem Thema:

Filme, in denen Schreiben garantiert nicht vorkommt

Aber gibt es das überhaupt – Filme „ohne Schreiben“? Doch, schon. Gestern Abend sah ich im Fernsehen zufällig Shalako – das ist ein Western aus dem Jahr 1968 (der fiktiv etwa ein Jahrhundert davor handelt), in dem Leute mitspielen, die man sonst in diesem Genre nicht sieht:
° Sean „James Bond“ Connery (der Schotte spielt den Trapper Shalako und macht das, in seinem einzigen Film dieser Art, wirklich sehr westernmäßig).
° Brigitte Bardot (als eine Art femme fatale, die es in diese Reisegesellschaft verschlagen hat – muss man hinzufügen, das BB mal eine der bekanntesten französischen Schauspielerinnen war, verheiratet u.a. mit dem deutschen Playboy Gunter Sachs?).
° Dann ist da noch der – auch einmal sehr bekannte und beliebte – deutsche Schauspieler Peter van Eyck.
Geschrieben wird in diesem Film nicht eine Zeile – jedenfalls habe ich nichts davon gesehen. –
Sean Connery ist übrigens am 25. August 2020 sagenhafte 90 Jahre alt geworden. Man glaubt es kaum. Deswegen lief auch Shalako im Fernsehen – und gleich darauf Forrester gefunden – einer der schönsten und berührendsten Filme über das Schreiben! (Ich habe ihn in Teil 2 ausführlich vorgestellt.)

Zufallsfunde am Wegrand

Belassen wir es bei diesem einen Negativ-Beispiel Shalako. Ich werde den Teufel tun, und so einen siebten Teil dieser Serie verfassen. Jetzt geht es um Filme, die wirklich zum Besten gehören – zumindest in meiner Sicht und immer unter der Prämisse, dass dabei das Schreiben im Film eine wirklich tragende oder zumindest dramaturgisch sehr wichtige Rolle spielt. Vieles davon könnte man auch unter „Curiosa“ einordnen oder unter „Special Aspects“. Nun zunächst mal einige Zufalls-Begegnungen mit Filmen während der Arbeit an diesem Teil 6/6, die meiner Liste immer neues Material hinzufügten.
Zu den Curiosa würde ich das Schreiben von Autogrammen zählen. Im folgenden Beispiel spielt es aber auch eine wichtige Rolle für die Dramaturgie der Geschichte – denn ohne diesen „Bestechungsversuch“ mittels Autogramm wäre dieser Film wahrscheinlich nie entstanden:

Miles Ahead ist nicht nur der Titel dieser Verfilmung der Lebensgeschichte des Jazz-Trompeters Miles Davis (sehr eindrucksvoll Don Cheadle in der Hauptrolle) sondern auch Titel einer seiner bekanntesten Langspielplatten. Dieser Titel spielt zudem mit dem Namen und wie zukunftsweisend diese Musik war und ist: eben „meilenweit voraus“. Wenn man den Film gesehen hat, speziell die Szene, wo ein weißer Polizist Davis grundlos und aus reiner rassistischer Schikane nach einer Pause den Zugang zu dem Jazz-Club verweigert, in dem Miles ja gerade auftritt – wenn man sieht, wie der Musiker dabei geschlagen, gedemütigt, abgeführt und in eine Gefängniszelle gesperrt wird – dann  versteht man, warum Davis kokainsüchtig wurde und so düstere Musik spielte. Unter der aktuellen Überschrift „#BlackLivesMatter“ ist das zudem ein brandaktueller Film.
Geschrieben wird nur wenig, aber Essentielles: Während einer Probe nimmt Davis an einem Arrangement einige Änderungen vor, schreibt also Noten. Er, der Sohn eines reichen Zahnarztes und damit einer privilegierten Minderheit der schwarzen Bevölkerung der USA angehörig, hatte eine gute klassische musikalische Ausbildung, ehe er sich vollends dem Jazz zuwandte und einer der berühmtesten seiner Stars wurde.
Und dann ist da diese Schlüsselszene, als der Koks-Dealer, ein Student an der renommierten Columbia-Universität, der Davis´ Musik verehrt und alle seine Platten besitzt, um Autogramme bittet. Der Musiker, ohnehin in einer abweisenden, grantigen, „bösen“ Phase (boxend und mit der Pistole schießend), weigert sich zunächst – so etwas mache er grundsätzlich nicht. Aber als der Dealer insistiert und mit seinem Preis auch noch heruntergeht – gibt Davis ihm die gewünschten Autogramme auf die Plattenhüllen, wohl wissend, dass sie den Wert dieser Longplays enorm steigern. Aber er fühlt sich auch geehrt vom Interesse des weißen Studenten, der ihn, den schwarzen Musiker, so hoch schätzt. Koks hin oder her – hier spürt man, dass der Jazz die sonst sehr heftigen rassistischen Schranken der USA überwinden kann.
(Ergänzend zum wirklich großartigen Film empfehle ich die CD Kind of Blue und die beiden Bücher: Kind of blue – eine Art Making-of dieser weltberühmten Miles-Aufnahmen – und die Autobiographie Miles Davis.)

Wirklich zu den Curiosa rechne ich die Film-Adaption des Theaterstücks Der Brandner Kaspar und das ewig´ Leben. Der Tod soll den Kaspar in Jenseits abholen. Aber dort stimmt etwas nicht mit der (Seelen-)Buchführung: Besagter Schlosser, Büchsenmacher und Jagdgehilfe sollte nämlich längst oben im „bayerischen Himmel“ sein. Ist er aber nicht – denn der gewitzte Kaspar machte, als der Boandlkramer  (bayrisch für Knochenhändler, von „Boandl“ = Gebeine) ihn wie vorgesehen abholen wollte, den Boandlkramer mit „Kerschgeist“ sturzbetrunken, betrog ihn beim Kartenspiel mit einem gezinkten Grasober und zockte sich so zusätzliche 18 Jahre Leben. Auweh zwick – was macht man da, wenn plötzlich die „himmlische Vorsehung“ durch einen irdischen Schlaumeier durcheinandergerät?
Hier wird aus Versatzstücken der bayerischen Alltagsfrömmigkeit einer längst auch im bäuerlichen Bayern untergegangenen Epoche ein Wunschbild vom Jenseits zusammengebastelt – das jedoch in seiner überdrehten, mit allerlei Gags versehenen Gesamtheit ein köstlicher Spaß ist. Die Aufführungen am Münchner Residenztheater (von denen der Rezensent selbst zwei mit allergrößtem Vergnügen gesehen hat) waren eine geradezu „ewige“ Erfolgsserie, die erst wenige Jahre endete, bevor der ganz reale Boandlkramer den Darsteller seiner Figur, den legendären Toni Berger (1921-2005), in den „boarischen Himmel“ abholte. Diesen Film habe ich inzwischen 12 mal gesehen – und das wird nicht das letzte Mal sein (schon wegen der Szene mit dem kurzen, aber aufschlussreichen „Blick in den preußischen Himmel“).
Diese Aufführung stand bis 2001 über 1000 Mal im Programm des Bayerischen Staatsschauspiels und wurde von über 60 Bühnen übernommen. Die abgefilmte Aufführung ist in einer Produktion des Bayerischen Rundfunks auf DVD recht gut nachvollziehbar.
Was das mit dem „Schreiben im Film“ zu tun hat? Da ist zunächst die „Akte“ über den Brandner Kaspar im himmlischen Archiv; der Boandlkramer stibitzt sie, um seine kleine Schwindelei mit dem verzögerten Hinscheiden des Kaspar zu vertuschen. Aber es gibt noch mehr Geschriebenes, wie die Wikipedia über das „Vierte Bild“ des Theaterstücks mitteilt:
Im Himmel sitzen Erzengel Michael, der alte Thurmair und der Pilger Nantwein bei Bier und Kartenspiel vor der Himmelstür, als sich ein Neuankömmling ankündigt. Marei kommt schüchtern herein und muss sich erst mal umschauen. Nachdem aber alle sie freundlich begrüßt haben, fasst sie Mut und bittet die Himmlischen um Hilfe für ihren Flori. Die beiden Verstorbenen lassen sie durch einen Feldstecher schauen, und Marei sieht sich selbst tot dort unten liegen, abgestürzt in der Wolfsschlucht und begraben von einem Steinschlag. Der heilige Petrus kommt dazu und versucht, sie zu beruhigen: Schließlich sei dies das Paradies, und wenn der Flori auch herauf käme, wäre das doch so schlimm nicht. Dann geht er zum amtlichen Teil über, doch etwas verwundert ihn: In der himmlischen Buchführung ist Mareis Todesalter falsch angegeben: 18 Jahre zu früh.
Es geht also um „Buchführung“, und die muss der Korrektheit halber aufgeschrieben werden – auf Erden sowieso oder – wie hier – eben auch in den himmlischen Regionen.
Einem ähnlichen Motiv begegnen wir übrigens in einem Film aus dem Jahr 1946, der noch erfüllt ist von den Schrecken des Zweiten Weltkriegs: Irrtum im Jenseits (s. unten). Und am Ende dieses Beitrags werden wir dem Tod und der Vorbereitung darauf noch einmal begegnen, denn Das Beste kommt zum Schluss.

Jordan Belfort (Leonardo diCaprio) ist der Wolf of Wall Street in dieser einer wahren Geschichte nacherzählten Tragikomödie von Martin Scorcese. Hier wird nicht viel geschrieben: Im Mittelpunkt stehen die Verkaufsgespräche, mit denen Makler ihre potentiellen Kunden von Aktien am Telefon „besoffen quatschen“ und zu riskanten Abschlüssen überreden, mit denen vor allem die eloquenten Verkäufer dank fetter Provisionen ein Vermögen verdienen. Aber das wenige, was geschrieben wird, ist von zentraler Bedeutung: Die Verkaufszettel der Transaktionen. Und die müssen vom Käufer schriftlich bestätigt werden, damit das alles seine juristische Richtigkeit hat.
Am Schluss tappt Jordan Belfort (Leonardo DiCaprio), der Obergauner, in eine böse Falle: Er hat sich, vom FBI in die Enge getrieben, dazu bereit erklärt, vertrauliche Gespräche mit seinen Mitarbeitern elektronisch mitschneiden zu lassen. Bei einem dieser Gespräche warnt er seinen Freund und Mitarbeiter Donnie Azoff, dass sie abgehört werden. Doch Azoff verrät ihn, um die eigene Haut zu retten, indem er eben diesen – auffällig gelben – Zettel dem FBI zuspielt. Das bringt Belfort ins Gefängnis.
Interessanter Gag: Belfort prüft potenzielle Mitarbeiter mit einem kleinen Test: Er gibt ihnen einen Kugelschreiber und fordert sie auf: „Verkaufen Sie mir diesen Stift!“
Wie so mancher Edelkriminelle hat auch dieser Jordan Belfort später seine „Lebensbeichte“ aufgeschrieben, auf welchem gleichnamigen Bestseller der Film basiert (vergl. Catch me if you can, worin es um die zweifelhafte Karriere eines Unterschriften fälschenden Hochstaplers geht). –
Das historische Geschehen um Jordan Belfort spielt laut Film in den 80er Jahren – aber die wilde und phantastisch passende Begleitmusik ist der Rhythm´n´Blues der 50er: von Howling Wolf, Muddy Waters, Bo Diddley. Die beiden Schluss-Szenen wirken ein wenig „angepappt“: Der FBI-Agent in der trostlosen U-Bahn von New York – Belfort als strahlender Motivationstrainer im fernen Neuseeland.

Bollywood hat schon viele Hollywood-Erfolge gekonnt „adaptiert“ und auf typische indische Weise mit neuem Leben erfüllt – mit viel witzigen Gags und vor allem tollen Tanzeinlagen mit entsprechender Musik. Hier in RA.One – Superheld mit Herz sind also die Superhelden und die Welt der Computerspiele dran (Zitat Wikipedia):
Der indische Familienvater Shekhar Subramaniam arbeitet in London als Game Designer bei Barron Industries, dessen Spieleentwicklerabteilung nach vielen fehlgeschlagenen Computerspielen sich nur noch durch eine sensationelle Neuentwicklung auf dem Markt halten kann. Shekhar nimmt die Idee seines 11-jährigen Sohnes auf, einen unschlagbaren Bösewicht zu erschaffen, der auch den Namen des Spiels Ra.One, Abkürzung von Random Access Version One, trägt und zugleich an den mythischen Dämonenkönig Ravaan erinnert. (…)
Ra.One kann durch die neuentwickelte Technologie derselben Firma, die nicht nur sichtbare, sondern auch anfassbare Hologramme zu projizieren ermöglicht, in die Realität gelangen. Der gesichtslose Bösewicht nimmt die Gestalt von Akashi an und will nun das Spiel gegen Luzifer, Prateeks Avatar und Gegner aus dem ersten Testspiel, zu Ende bringen. Jeder, der sich ihm in den Weg stellt, wird eliminiert, so auch Akashi und letztendlich Shekhar, der seinen Sohn beschützen wollte. Sein Tod erscheint allen als tragischer Autounfall, nur Prateek erkennt an der Unfallstelle das Symbol von Ra.One und somit den wahren Verantwortlichen für den Tod seines Vaters. Er kann die Computerprogrammiererin Jenny von seiner Theorie überzeugen und gemeinsam kopieren sie Ra.Ones Vorgehensweise, um G.One als dessen ebenbürtigen Gegner zu materialisieren. Letztendlich kann G.One Prateek vor dem Superschurken beschützen und durch eine Explosion vernichten.
Außer dem Spiel mit Akronymen wird in diesem Film auf zwei Arten viel (und recht heftig) geschrieben:
° Zum einen wird programmiert und umprogrammiert – die männliche Hauptfigur ist der biedere und sehr vorsichtig-ängstliche Game Designer Shekhar Subramaniam – dessen tapsiges Herumeiern in der realen Welt seinen Sohn immer wieder verzweifelt die Augen verdrehen lässt – der aber über seine tragische Ermordung hinaus dann doch in einer Art lebensechtem Avatar nicht nur weiterlebt, sondern mit tollen Kämpfen alles zum Guten wendet.
° Interessant ist die Tätigkeit der Mutter, die zu Anfang bei der Arbeit an einem Roman gezeigt wird – dessen Manuskriptseiten in einer der Schluss-Szenen heftig herumgewirbelt werden. (Davon erfährt man in der ansonsten recht detailreichen Wiedergabe der Handlung in der Wikipedia allerdings nichts.)

Pacific Rim – in diesem SF-Action-Knaller wird sicher nirgends geschrieben! Dachte ich jedenfalls, weil ich mich an keine Szene dieser Art erinnerte. Aber als ich den Film wieder anschaute, entdeckte ich, dass es sogar eine Schlüsselszene ist, in welcher der geniale Dr. Hermann Gottlieb aufgeregt an der klassischen Schiefertafel seinem Kollegen Dr. Newton Geiszler mittels einer Formel erläutert, dass ab jetzt die bösartigen Kaijū-Supermonster aus den feurigen Tiefen der Erde immer größer und bösartiger und sogar noch in potenzieller Steigerung (erst zwei, dann vier, dann acht…) auftauchen und auf der Erde wüten werden.
Da heißt es also für die Helden und die obligatorische attraktive Heldin (man ist inzwischen ja im Drehjahr 2013 angelangt) fleißig an einer neuen Strategie arbeiten. Was dann ja auch, höchst spektakulär, gelingt. Diese japanische Kämpferin Mako Mori (Rinko Kikuchi) ist wirklich ein sensationeller Hingucker (wie hießen die anderen Figuren nochmal, diese tollen Mannsbilder?…)
Soll ich ehrlich sein, warum ich mit den Film inzwischen dreizehn Mal angeschaut habe? Nicht nur, weil der Teenager in mir sich köstlich amüsiert, wenn sich da auf der Leinwand die Guten und die Bösen kloppen – sondern wegen der unglaublich anfeuernden Rock-Musik von  Ramin Djawadi. Ja, und natürlich wegen Mako Mori.

Death in Paradise: Die Kunst des Schreibens: Eine Folge dieser Krimi-Serie der „etwas exotischeren Art“ mit so einem Titel konnte ich mir nicht entgehen lassen (Nr. 51 – Staffel 7, Episode 3).
In dieser Serie geben sich die ermittelnden Detektive die Klinke an die Hand. Immer ist es ein cleverer Weißer aus dem fernen London, der unter den einheimischen Schwarzen (welche die Hauptarbeit erledigen) ermittelt und klugscheißerisch die richtigen Schlüsse zieht – was für den nötigen „Clash of Culture“ sorgt. Diesmal ist es Inspector Mooney, der das Rätsels des „Who done it?“ knackt: Ein Schriftsteller wurde auf rätselhafte Weise beim Baden im Meer nahe seinem Luxusbungalow (Erfolgsautor!) mit einem Messer in der Brust getötet. Wer war´s also?
Abgesehen davon, dass es schon recht bizarr ist, dass hier (wie in der anderen Serie über den Inspector Barnaby) jede Woche zuverlässig in einer sonst sehr beschaulich-idyllischen dörflichen Gegend ein Mord passiert oder gar deren mehrere: Die Variante ist diesmal doch einigermaßen originell:
Ein Autor, dessen einstiger Erfolg offenbar im Niedergang begriffen war, will durch einen vorgetäuschten Selbstmord neues Interesse an seinem Leben und seinen Werken und damit entsprechenden Tantiemensegen für seine geliebte „Witwe“ erzwingen – wird aber blöderweise zum echten Mordopfer. Das führt rasch zu drei Verdächtigen: Zu der Witwe, zur abgehalfterte Geliebte des Toten und (besonders verdächtig!) zu seinem Agenten, der bei dem Deal besonders betrogen würde, weil der „verblichene“ Autor gerade einen Vertrag mit einem neuen Agenten abgeschlossen hat.
Wer also mal „durchs Schlüsselloch“ einen informativen Blick in das Leben eines Erfolgsautors werfen will, wird hier ganz gut bedient.
Wer es war? Dreimal darf man raten. Es war jedenfalls nicht die (zu Recht trauernde) Witwe. Es war die jüngere von den beiden anderen Verdächtigen.

Julie & Julia: Zwei Frauen wollen Schriftstellerin werden. Die eine (Julia Child) ist die gelangweilte Frau des Botschafters der USA in Frankreich 1949, die später jedoch ein erfolgreiches Kochbuch veröffentlicht und als Fernsehköchin reüssiert. Die andere (Julie Powell in den USA 2002) will eigentlich Romane schreiben, kommt aber nicht so richtig rein in diese ambitionierten Projekte.
Kochbegeistert sind sie beide. Und so verfällt Julie heute auf die Idee, sämtliche 524 Rezepte des amerikanisch-französischen Vorbilds nachzukochen und in einem Blog drüber zu berichten – womit sie endlich den ersehnten Erfolg als Autorin hat.
Meryl Streep wurde zwar für ihre Rolle der „Julia Child“ hoch gelobt ob ihrer exzentrischen Art – mir war sie zu schrill und nervig. Ich fand Amy Adams als die (jüngere) „Julie Powells“ viel sympathischer, gerade weil sie nicht so künstlich aufgeregt in der Küche herumklappert, sondern zielstrebig, aber doch recht ambitioniert ihren Koch-Blog pflegt. „Schönheit liegt im Auge des Betrachters“ – wie wahr auch in diesem Fall, Master Shakespeare!
Efrons Spielfilm war jedenfalls der erste, der auf einem (real existierenden) Blog basiert. (Ihrem Interesse an ungewöhnlichen Varianten des Schreibens frönte Efron bereits 1999 in „E-Mail für dich“ – s. Teil 1/6.)

Doch nun möchte ich, nach diesen Zufalls-Funden, etwas systematischer vorgehen. Ich fasse die folgenden Filme unter vier Rubriken zusammen: Special Aspects (klingt mit Absicht ähnlich wie die in Filmen so wichtigen „Special Effects“), Filme der Spezial-Genres Western und Science-Fiction und schließlich Curiosa für den anders nicht zuzuordnenden Rest.


Special Aspects

Die Kinder des Monsieur Mathieu ist ein berührender Film über ein Internat für „schwierige Kinder“ in Frankreich – und wie ein neuer Lehrer den Kindern neue Perspektiven eröffnet, indem er mit ihnen einen (selbst verfassten) Chor einstudiert – eigentlich ist er nämlich Komponist und nur aus finanzieller Not Pädagoge. Das wenige, was in diesem doch recht bedrückenden Film geschrieben wird, verkörpert eindrucksvoll Momente der Hoffnung:
° Gleich in seiner ersten Schulstunde fordert Mathieu die Kinder auf, eine Art Kürzest-Vita zu schreiben: „Ihren Namen, Ihr Alter und was Sie später für einen Beruf haben wollen.“ (Die Kinder werden gesiezt, wie in Frankreich manchmal heute noch üblich.)
° Er schreibt in sein Tagebuch (was ihm die Kinder gleich zu Beginn stibitzen, wobei sie das Schloss seines Schränkchens aufbrechen); dieses Tagebuch ist gewissermaßen die Rahmenhandlung des Films, denn aus ihm lesen gleich zu Beginn und am Schluss zwei der einstigen Schüler in einer Vorblende bzw. Rückblende wichtige Ereignisse vor.
° Mathieu notiert die Noten für einen Chor – den er während des ganzen Films mit den Schülern probt.
° Als Mathieu am Schluss vom total unfähigen und neidischen Direktor entlassen wird, verweigert der ihm der Abschied von den Kindern – aber die singen ihm oben im Klassenzimmer ein Abschiedslied und werfen ihm Papierflieger mit kleinen persönlichen Dankesbotschaften nach, die er gerührt aufsammelt und dem Tagebuch beifügt. –
Ich mag keine Pauker-Filme, schon gar nicht solche, die im Internat spielen (Ausnahme: „Harry Potter…“) . Aber mit diesem Film hat es, rein zufällig, eine besondere Bewandtnis: Er wurde mir nämlich von einer Seminarteilnehmerin geschenkt, die keine Ahnung haben konnte, welchen passenden Schlüssel sie da in ein Schloss zu einer längst versunkenen Erinnerungs-Schublade übergab.
Der Film Der Nachtigallenkäfig (von dem dieser hier ein Remake ist) war eine Schreckensandrohung in meiner Kindheit. Ich sah den Film wohl als Siebenjähriger (er lief in Deutschland 1947) – wurde ich vielleicht sogar aus „pädagogischen Gründen“ in ihn geschickt? Denn zur „schwarzen Pädagogik“ jener Zeit gehörte die Androhung: „Du kommst ins Internat – wenn deine Schulnoten zu wünschen übrig lassen.“  Dass dies Realität werden könnte, wusste ich – weil Tante Lis, die Schwester meiner Mutter, ein Weile im Internat verbracht hatte, und zwar während eines Umzugs ihrer Familie – und keineswegs, weil sie in der Schule schlechte Noten schrieb.
In meiner Erinnerung ging es beim Nachtigallenkäfig um zwei Mädchen, von denen sich eines umbrachte. Aber das war eine Erinnerungstäuschung, die aus einem anderen Internats-Film in mein Gedächtnis gewandert ist – und sich wahrscheinlich auf meine Tante bezog und auf ihre Schwester, meine Mutter.

Bevor ich in die Vergangenheit zurückblende (Western-Filme) oder nach vorne in die Zukunft blicke (Science Fiction) ein ungewöhnlicher Film der Gegenwart:

Babel ist ein spannender, sehr komplexer Film darüber, wie alles mit allem zusammenhängen kann:
° Der Schuss aus einem Gewehr, mit dem zwei marokkanische Bauernbuben spielen und üben, die für die Ziegen gefährlichen Schakale zu töten. (Das Gewehr wurde ihrem Vater von einem japanischen Geschäftsmann geschenkt, dessen Jagdführer er war). Der Schuss trifft die amerikanische Touristin Susan in einem vorbeifahrenden Bus – sie ist die  Mutter
° zweier kleiner Kinder in San Diego, die mit ihrer mexikanischen Betreuerin durch die Teilnahme an der Hochzeit ihres Sohnes in einen Albtraum jenseits der Grenze von USA und Mexiko geraten.
° Und dann ist da noch in Tokio das taubstumme japanischen Teenager-Mädchen Chieko und deren Vater (der dem marokkanischen Bauern das Gewehr geschenkt hat – mit den fatalen Folgen).
Geschrieben wird:
° von dem amerikanischen Touristen Richard, der verzweifelt um das Leben seiner angeschossenen Frau Susan kämpft und dafür die Telefonnummer mit der amerikanischen Botschaft in Casablanca notiert;
° von dem japanischen Mädchen Chieko, dessen kleine Notizzettel ihr wichtigstes Kommunikationsmittel sind außerhalb ihrer Clique von ebenfalls taubstummen Mädchen.

Die folgenden vier Filme wurden nicht bewusst zum Thema „Zweiter Weltkrieg“ ausgesucht – aber genau in diese Schublade passen sie zufällig hinein, nicht mehr Gegenwart, aber als Vergangenheit noch recht nah:

Drei Söhne der Familie Ryan sind schon im Krieg gegen Hitler ums Leben gekommen – jetzt soll der vierte Sohn James vor dem selben Schicksal bewahrt werden. Der dritte Brief mit der Todesnachricht ist der Auslöser für das Geschehen des Films Der Soldat James Ryan, der mitten ins grauenvolle Gemetzel des D-Day führt, mit dem die Landung der alliierten Truppen am 6. Juni 1944 an der Küste der Normandie beginnt. Ein kleiner Spezialtrupp unter der Führung von Captain Miller (Tom Hanks) macht sich hinter den feindlichen Linien auf die Suche nach diesem vierten Ryan-Sohn. Dieser wird zwar gerettet – aber um welchen Preis!

Auch in Letters from Iwo Jima geht es um Briefe, die geschrieben werden. Dies zeigt aus japanischer Sicht die sinnlosen Gräuel des Kriegs um eine japanische Insel, die von amerikanischen Truppen überrannt wird. (Die amerikanische Sicht des selben Geschehens zeigt Clint Eastwood in seinem doppelten Meisterwerk in Flags of our Fathers).

Die dunkelste Stunde (The Darkest Hour) endet mit Churchills berühmter Unterhausrede „We Shall Fight on the Beaches“ vom 4. Juni 1940, die den Durchhaltewillen der britischen Bevölkerung nachhaltig gestärkt hat. Diese Rede diktiert Churchill seiner Sekretärin im Auto. Der ganze Filme läuft also auf dieses schriftliche Dokument zu.

Um im Krieg zu überleben, muss man gelegentlich ziemlich verrückt sein – oder sich so stellen. Das ist das Credo, nach dem Bombenschütze John Yossarián während seiner Dienstzeit im Zweiten Weltkrieg im Jahr 1944 auf einem Stützpunkt der US Airforce in Italien lebt. Dabei hilft ihm ein ärztliches Attest – mehr wird in Catch 22 nicht geschrieben, dieser Verfilmung eines berühmten Romans von Joseph Heller. Aber dieses Gutachten ist der Angelpunkt der ganzen Geschichte und liefert auch den Titel des Films.
Um von den selbstmörderischen Kampfeinsätzen freigestellt zu werden, will Yossarián sich für verrückt erklären lassen. Das kann ihm aber aufgrund der absurden Argumentationskette „Catch-22“, die im ärztlichen Gutachten verwendet wird, nicht gelingen. Denn wenn man geistig gesund ist, wäre man zwar nicht so verrückt, sich für solche Einsätze zur Verfügung zu stellen – aber nachdem die Flugleitung die Piloten für diese Einsätze einteilt, können sie ja nicht verrückt sein, oder? Schlussendlich kann Yossarián dann doch noch fliehen, als er offenbar tatsächlich dem Wahnsinn verfällt – oder?

Der folgende Film ist zwar kein ausgesprochener Kriegsfilm, aber er hat viel mit solchen Geschehnissen zu tun, denn der Lügenbaron Münchhausen treibt sich zum einen auf den Schlachtfeldern seiner (recht langen) Lebenszeit herum – und ist ein direktes Resultat des von Hitler und seinen Mörderbanden angezettelten Zweiten Weltkriegs – sollte doch mit diesem farbigen Spektakel im Kriegsjahr 1943 die „Überlegenheit“ der deutsch-arischen Filmkunst demonstriert und zugleich vom immer schlimmer werdenden Elend der Zeitläufte abgelenkt werden.
Obwohl man meinen sollte, dass die Abenteuer des Lügenbarons ohne jede Schreiberei auskommen (abgesehen davon, dass sie als Buch gedruckt wurden), gibt es doch zwei Szenen, in denen Schriftliches eine wichtige Rolle spielt:
° Der junge Freiherr von Hartenfeld (Hans Brausewetter) ist ein großer Verehrer des Barons. Hartenfeld hält Münchhausen für längst verblichen und glaubt, Material über eine verstorbene Legende von einem Nachfahren des Original-Barons zu sammeln – während dieser, durch Graf Cagliostros Zaubertrick quasi „forever young“ geworden, leibhaftig vor ihm steht und aus seinem eigenen Leben als Lügenbarons berichtet. Das trägt Hartenfeld fleißig in sein Notizbüchlein ein, was den Baron zu der süffisanten Bemerkung veranlasst: „Jetzt fehlt nur noch, dass über den armen Münchhausen eine Doktorarbeit gemacht wird!“ Später kommt es heraus, dass der Verehrte leibhaftig anwesend ist – was Hartenfeld und seine Verlobte sichtlich schockiert und zu raschem Aufbruch veranlasst.
Dies ist eine Szene, in der man den Geist des Drehbuchautors vielleicht am deutlichsten spürt – jenes Erich Kästner, der damals, im Dritten Reich, eigentlich Schreibverbot hatte und dieses Skript nur mit Sondererlaubnis von Propagandaminister Joseph Goebbels verfassen durfte. Kästner schrieb unter dem Pseudonym „Berthold Bürger“, wurde allerdings im Vorspann des Films nicht erwähnt. (Das Drehbuch erschien 1960 als Fischer-Taschenbuch).
° Die andere Szene zeigt einen reitenden Boten: Der Kurier salutiert militärisch, entnimmt einem Rockaufschlag einen Brief und meldet: „Ein Schreiben vom Prinzen Anton Ulrich…“
Damit wird der Baron eingeladen, den Prinzen an den Hof von Katharina der Großen nach Moskau zu begleiten – was wiederum zu jenem Highlight des Films führt, worin die Zarin zur Geliebten des Casanova-gleichen Barons wird.
Ein brillanter Film, der seine erzählerische und optische Opulenz einem Propagandamanöver des Nazi-Regimes verdankt. Nichtsdestotrotz ein immer noch sehenswertes Werk, vor allem in der sehr gelungenen akustischen wie optischen Restaurierung auf Blu-ray – mit einem großartigen Hans Albers in der Hauptrolle des Lügenbarons.

Faust (nach Goethes wohl berühmtestem Drama) führt noch weiter zurück in die Vergangenheit, ist angesiedelt am Übergang von der Renaissance in die Neuzeit, als man überall die Geheimnisse der Welt zu erforschen begann, aufgewühlt von Zweifeln und nach Sinn in einer zunehmend gottfernen und dadurch sinnentleerten Welt suchend – genau der richtige Anlass, um zu schreiben und sich dadurch ein wenig Halt zu suchen:
° Da ist zum einen die Neu-Übersetzung der Bibel, mit der Faust sich plagt.
° Und dann ist da natürlich jene Schlüssel-Szene, in der Faust dem Mephisto seine Seele vermacht, was der Teufel so fordert: „Ist doch ein jedes Blättchen gut. / Du unterzeichnest dich mit einem Tröpfchen Blut.“
Ich beziehe mich auf die kongeniale Theater-Verfilmung durch Gründgens Adoptivsohn Gorski. (Wenn da bloß nicht diese ständige nervige Reimerei im Stil der Goethe-Zeit wäre!)

In dem Gangster-Film Casino ist der Special Aspect die Unterschrift unter einen Vertrag, der (samt dem passenden Schlüssel) den Zugang zum Schließfach ermöglicht, in dem Sam Rothstein (Robert De Niro) seinen „Notgroschen“ in Höhe von zwei Millionen Dollar gebunkert hat. Als er die Edelhure Ginger (Sharon Stone) heiratet, gibt er ihr als Vertrauensbeweis einen der beiden Schlüssel zum Schließfach. Er will Ginger mit diesem Akt des Vertrauens seine Liebe demonstrieren. Das geht allerdings mächtig schief. Obwohl in diesem Thriller eigentlich nur gemordet und dem Glücksspiel gehuldigt wird und derlei action mehr und sonst nichts geschrieben wird – ist diese Unterschrift doch eine Art dramaturgischer Angelpunkt der ganzen Geschichte, der alles „auf den Punkt bringt“: Es geht ums Vertrauen – und um dessen Missbrauch.

Um einen „Vertrag“ geht es auch in Ein unmoralisches Angebot. Allerdings ist Gegenstand des Vertrags diesmal nicht eine ganze Ehe – sondern eine einzige Liebesnacht. Der Preis ist heiß: eine Million Dollar. Wer kann da schon widerstehen, vor allem, wenn ein junges Ehepaar in finanziellen Nöten ist. Die Immobilienmaklerin Diana Murphy (Demi Moore) geht das Angebot ein – bei einem Lover wie dem Milliardär John Gage (Robert Redford) fordert das keine allzu große Überwindung, und es geht ja nur um eine einzige Liebesnacht, oder?  
Ja, dieser verdammte Vertrag – wenn sie denn bloß nicht unterschrieben hätte! Der bringt ein leidenschaftliches Spiel in Gang, das David und Diana auseinandertreibt und eines der zwiespältigsten Leinwand-Dramen entfaltet, das die Kritiker auseinander dividiert hat in solche mit begeisterten und andere mit total ablehnenden Meinungen und Urteilen. Aber davon mal ganz abgesehen, dass Kino immer ein phantastisches Spiel mit Gefühlen ist – geht es nicht letztlich darum, eine moderne Antwort auf die uralte Frage zu geben: „Was wäre, wenn…?“ Wenn beispielsweise „ich“ (wer auch immer sich mit welcher der drei Figuren in diesem Kammerspiel identifiziert) in eben diese Situation käme?
Man kann die Antwort(en) des Films unrealistisch oder unmoralisch finden und den Schluss nicht überzeugend – ein nachdenklich stimmendes Spektakel der Gefühle ist es allemal, was die Drehbuchautorin Amy Holden Jones (interessanterweise eine Frau) aus der Romanvorlage von Jack Engelhard gemacht hat.

Western

In Wild-West-Filmen geht es um die Vergangenheit in einer Gegend und Zeit, die gerne verklärt wird und ihre heftigsten politischen wie gesellschaftlichen Auswirkungen wohl in der Gegenwart der USA unter Donald Trump findet.

In Spiel mir das Lied vom Tod werden zwei in einander verschachtelte Geschichten erzählt: Der Rachefeldzug eines Jungen, dem der Mörder (Henry Fonda) seines älteren Bruders einst die Mundharmonika in den Mund schob (was zum titelgebenden „Lied vom Tod“ der deutschen Fassung führt) und eine Geschichte um Landspekulation und Landraub.
Hier, in der zweiten Erzähllinie, kommt das Schreiben als wesentliches Element ins Spiel, obwohl man das Schriftstück oder seine Entstehung nie zu Gesicht bekommt: Der verwitwete Farmer Brett McBain ahnt, wo die neue Bahnstrecke zum Pazifik verlaufen wird und kauft das Land, über das die Eisenbahnlinie zwingend führen muss, weil es nur dort Wasser gibt. Das führt jedoch nur zum Erfolg, wenn er rechtzeitig die Bahnstation errichtet – wie eine Klausel in seinem Vertrag besagt. Um diese Klausel des Schriftstücks dreht sich letztlich diese ganze Geschichte um Mord und Totschlag, die eingebettet ist in „Mundharmonikas“ (Charles Bronson) Rachefeldzug.
Die verbindende Figur ist Jill (Claudia Cardinale), eine verführerisch schöne Frau, die McBain als Hure in einem Bordell in New Orleans geheiratet hat und die nun erwartungsvoll zu ihm zieht – nicht ahnend, dass ihr Mann und seine Kinder kurz zuvor wegen des Grundstücks ermordet wurden. Um ihr Leben zu retten, lässt sie sich auf eine Affaire mit dem Mörder Frank ein – verliebt sich jedoch in „Mundharmonika“. Alles vergebens – und doch ist sie die eigentliche Gewinnerin, denn ihr gehört bald der Bahnhof mit allen dazugehörenden Gebäuden.
Einer der großartigsten Western, obwohl erst sehr spät (1968) gedreht und noch dazu von dem italienischen Regisseur (Sergio Leone) und deshalb gerne als „Spagetti-Western“ bezeichnet.
Zugleich ist der Film unglaublich modern, denn er zeichnet ein Teil-Bild der amerikanischen Moderne, das in US-Präsident Donald Trump und seiner „weißen“ Anhängerschaft sichtbar wird: Eine brutale Männerwelt, die Frauen verachtet (sie spielen nur als verführerische Huren eine Rolle oder als Mütter, die „guten Kaffee“ kochen können) und in der Farbige nur als Kofferträger und Chinesen als in der Wäscherei schuftende Kulis existieren – und wo der Stärkere und schneller Schießende die Macht hat – oder der Reiche, der sich beide kaufen kann.
Schreiben existiert in dieser Welt scheinbar überhaupt nicht. Aber im Hintergrund übt ein (schriftlich fixierter) Vertrag dennoch eine enorme Macht aus, weil er für ein Minimum an Gesetz und Ordnung sorgt und eine neue „gezähmte“ Zukunft im „Wilden Westen“ verspricht – dessen „wilde“ Ursprünge sich allerdings immer wieder Bahn brechen – für eine Weile. Und das nicht nur in den USA.

The Hateful Eight ist ein sehr blutrünstiger Western von Quentin Tarantino. Wir befinden uns in der Zeit nach dem schrecklichen Bürgerkrieg der Nordstaaten der USA gegen die einstigen Südstaaten – die diesen Sezessionskrieg verloren haben. Aber der gegenseitige Hass, nicht zuletzt entzündet an der Sklavenfrage, ist noch immer höchst präsent (und ist es ja – s. #BlackLivesMatter, noch heute. Hier wird keine Zeile eigens geschrieben, was bei dieser Kette von action-Szenen kein Wunder ist. Aber dennoch spielt Geschriebenes eine wesentliche Rolle, weil es
° zum einen die Figur des schwarzen Kopfgeldjägers und Kriegshelden Major Marquis betont (der diesen Brief angeblich vom bald darauf ermordeten Präsidenten Abraham Lincoln als Anerkennung für seine Verdienste im Krieg erhalten hat)
° und weil dieser Brief von Abraham Lincoln als „Running Gag“ den Film zusammenhält und zugleich auf eine höhere Ebene hebt, ihm gewissermaßen eine geistige Bedeutung verleiht.

Auch in Mein Name ist Nobody (Drehbuch und Regie: Sergio Leone, der König der Spaghetti-Western) spielt ein Brief eine wichtige Rolle als einziges geschriebenes Dokument. Hier muss der gealterte Westernheld Beauregard noch mal ran ans Schießeisen, obwohl er eigentlich längst genug davon hat, inzwischen kurzsichtig ist (in einem Western!) und schon die Schiffspassage nach Europa gebucht hat. Doch sein größter Fan, der Taugenichts „Nobody“ (der zugleich selbst ein äußerst überzeugender Schütze ist und seinem Idol nicht nachsteht), will das so: Sein Idol soll einen tollen Abgang hinlegen, indem er gegen die 150-Mann-Bande mit Namen „Wilde Horde“ antritt. Völlig irrsinniger Plan – der aber, auf sehr überraschende Weise, gut auf- und ausgeht.
Das Schreiben als kreativer Akt kommt erst ganz zum Schluss ins Spiel: Als Beauregard tatsächlich in seiner Schiffskabine im Hafen von New Orleans sitzt, schreibt er einen altersweisen, liebevollen und sehr verständnisvollen Brief an seinen „Nachfolger“. Während man aus dem Off den Inhalt des Briefs vernimmt, spaziert der Adressat des Briefes, Nobody, draußen auf der Mole vorbei – schon wieder mit irgendeinem Blödsinn im Kopf. Er ist nun der – wohl allerletzte – Western-Held.
Ohne den Brief würde dem Film etwas ganz Wesentliches fehlen: Eine übergeordnete Ebene, die man eigentlich nur „philosophisch“ nennen kann, weil sie eine Wahrheit über die Conditio humana enthält, die auch einem Western gut ansteht: Pass gut auf dich auf und bleib anständig dabei. (Naja – die unzähligen Toten auf diesem Weg muss man eben bereuen. So oder so.)
Die Brille, die Beauregard wegen seiner zunehmenden Sehbehinderung gelegentlich aufsetzen muss, signalisiert auf ganz einfache, aber sehr effektvolle Weise den Alterungsprozess. Sie symbolisiert aber auch, dass dies kein Dummkopf ist, sondern jemand voller Intelligenz und nun auch Altersweisheit, die ihm letztlich das Überleben und einen effektvollen und zugleich sehr „stillen“ Abgang möglich macht. Während ja Westernhelden sonst nicht sehr alt werden: Es gibt immer einen Nachfolger oder Feind, der schneller schießt. Also auch ein recht kluger Film, gerade als Western, in welchem Genre es sonst diesbezüglich eher schlicht zugeht. Der Brief und sein Schreiben überhöhen auch das und werden somit zu einem wesentlichen Element der Geschichte.


Science-Fiction

Und nun ab in die Zukunft – denn auch da wird geschrieben:

Alarm im Weltall (Forbidden Planet) kam 1956 in die deutschen Kinos. Ich war damals gerade von der oberfränkischen Kleinstadt Rehau nach München umgezogen, und dieser Film stand für mich irgendwie immer symbolisch für diesen Umzug „in eine andere Welt“. Wie passend, dass er am Stachus im Universum-Kino gezeigt wurde (das es längst nicht mehr gibt)!
Basierend auf William Shakespeares Drama Der Sturm, waren Drehbuch und Regie auch sonst sehr ambitioniert mit diesem ersten SF-Film in Cinemascope. Wenn man ihn sich heute anschaut und mit den vielen neueren SF-Blockbustern vergleicht, fällt dieser Streifen natürlich weit ab. Opulente Computer Generated Imaginary (CGI), mit der man heute die Augen blendet und das Gehirn in die Irre führt, kannte man damals noch nicht und die Tricks waren recht schlicht, zudem war Farbe noch selten. Deshalb war damals Alarm im Weltall wirklich eine Sensation für die Sehgewohnheiten und schon gar für das, was man in den 50er und 60er Jahren sonst noch als „Science Fiction“ im Kino anbot. 
Geschriebenes ist auch hier dramaturgisch sehr wichtig: Zum einen mit geheimnisvollen Formeln an der obligatorischen Wandtafel und dann mit einem Schriftstück, auf dem der obskure Dr. Morbius die Überlieferungen einer vor 200 000 Jahren auf rätselhafte Weise zugrunde gegangenen „eine Million Jahre älteren“ Alien-Zivilisation entschlüsselt hat.
„Hieroglyphen?“ fragt der Kommandant des Raumkreuzers der Erdstreitkräfte, der die Vorgänge auf Altair 4 untersuchen soll, als er das Blatt auf dem Tisch im Arbeitszimmer von Morbius liegen sieht.
„Schon möglich – sieht aber nicht aus wie ägyptische Hieroglyphen oder Keilschrift oder Chinesisch.“
Morbius (dem Zauberer Prospero von Shakespeare nachgebildet) ist das Kunststück gelungen, die uralte Hochtechnologie der Krell zur Steigerung seiner eigenen ohnehin schon sehr beachtlichen Intelligenz zu nützen und zudem in Form eines Roboters nachzubauen (der heimlichen Hauptfigur des Films und 1956 ungemein eindrucksvoll).
Der Sprachforscher und seine Tochter Altaira sind die letzten Überlebenden einer zuvor gestrandeten Expedition. An deren schrecklichem Ende war der ehrgeizige Philologe allerdings aufgrund unbewusster Reaktionen nicht unschuldig – die sich nach der Landung des Raumkreuzers erneut manifestieren.

Sehr viel näher in der Gegenwart, fast schon heute, spielt Robot & Frank. Dieser Frank (sehr überzeugend gespielt von Frank Langella) ist ein alter Mann, dem sein Sohn Hunter aus Fürsorge einen Haushaltsroboter aufdrängt, denn der Vater zeigt zunehmende Züge von Demenz und Hilflosigkeit. Haben will der ehemalige Fassadenkletterer und auf Schmuck spezialisierte Einbrecher das neue Gerät allerdings zunächst nicht. Aber dann entdeckt Frank, dass Robot (so heißt dieser auch) gewisse Qualitäten hat, welche der alten Freude an Einbruch und Diebstahl unerwartet neue Aspekte und Chancen eröffnen – und damit eine sehr „gesunde Lebenslust“, die Robot ja wecken soll.
Seinen neuerlichen Raub beim schnöseligen neureichen Nachbarn bereitet Frank akribisch vor, indem er sich Baupläne der Villa besorgt und Notizen macht, wie er, zusammen mit Robot, beim Einbruch vorgehen wird. In dieser altersmilden Komödie wird sonst fast nichts Schriftliches verfasst. Aber am Schluss des Films drückt Frank nach einem Familientreffen im Altersheim seinem Sohn heimlich einen Zettel in die Hand. Darauf steht: „Im Rosenbeet graben“ (dort hat Frank nämlich seinen letzten Raub versteckt, der nie gefunden wurde). Er ist offensichtlich gar nicht so dement, wie es in der Szene kurz davor erscheint. Oder ist das nur ein letztes Aufflackern seines Lebenswillens?

In Edge of Tomorrow steckt Tom Cruise (als Major Cage) in einer Zeitschleife fest, nach der Devise „Live – die – and repeat“ (so lautet passend der alternative Titel).
Dieser verdammte Marschbefehl! Der für Public Relations des Militärs zuständige Major Bill Cage hat sich durch sehr wirksame Rekrutierungskampagnen einen Namen innerhalb der Streitkräfte gemacht, die einen übermächtigen außerirdischen Feind bekämpfen. Nun soll er während der nächsten Invasion publikumswirksame Aufnahmen drehen, um noch mehr Zivilisten für diesen Krieg zu begeistern. Dass nun er selbst an die Front befehligt wird, passt ihm jedoch ganz und gar nicht. Vergeblich versucht er, den geänderten Marschbefehl zu ignorieren, mit dem Viersterne-General Brigham in konfrontiert. Er versucht sogar, den General zu bestechen, indem er ihm eine tolle Biographie nach Kriegsende verspricht – vergeblich. In seiner Not versucht Cage zu desertieren. Doch General Brigham hat – deutlich sichtbar – den Haftbefehl schon unterzeichnet und so wird Cage von der Militärpolizei überwältigt, degradiert und zwangsweise als einfacher Infanterist in der vordersten Reihe der Invasionsstreitmacht eingesetzt.
Die Invasion scheitert katastrophal und Cage stirbt während des Kampfes – erwacht aber wieder am Morgen des vorherigen Tages. Er wird zwar in diesem mörderischen Gemetzel an immer wieder denselben Tag und Kriegsschauplatz unaufhörlich getötet – aber da sein Gedächtnis weiter funktioniert, kann er sowohl sein Kampfgeschick wie seine Überlebenschancen verbessern. Dadurch bekommt er immer engeren Kontakt zu Rita Vrataski, die von ihm selbst in einer Werbekampagne zur siegreichen Walküre dieses Krieges stilisiert wurde.
Eine SF-Variante des genialen Films Und täglich grüßt das Murmeltier (Groundhog Day) und längst nicht so geistreich – aber doch ein toll gemachter, äußerst spannender Kriegs-Thriller. Das Schreiben spielt dabei dreimal eine zentrale Rolle:
° Als (zu Beginn der Handlung vorausgesetzte) PR-Arbeit von Cage in Gestalt eines Werbe-Posters mit dem „Engel von Verdun“ (martialisch-amazonenhaft: Emily Blunt als zweite Hauptfigur „Rita Vrataski“).
° Als Marschbefehl, der das Leben von Cage total auf den Kopf stellt und ihn letztlich vom Drückeberger zum Helden mutieren lässt – eine Rolle, die Tom Cruise wie auf den Leib geschrieben ist.
° Aber auch der Hinweis auf eine „heldenhafte Biographie“ des Generals nach Ende der Kampfhandlungen ist nicht ohne – und die müsste ja auch geschrieben werden.

Viel friedlicher geht es – nach außen hin jedenfalls – etwa im Jahr 2050 in Fahrenheit 451 zu, nach einem berühmten Roman von Ray Bradbury: Wer Bücher liest, wird in dieser nahen Zukunft als gefährlicher Abweichler verfolgt und weggesperrt, Bücher werden systematisch verbrannt, und zwar von einer Spezial-Feuerwehr: „Fahrenheit 451“ (in der europäischen Skala etwa 233 °Celsius) ist die Hitze, bei der Bücherpapier Feuer fängt. Dieser büchermordenden Einheit gehört Guy Montag an, der jedoch während eines Einsatzes sein Interesse für dieses gedruckte Zeug entdeckt und selbst zum Abweichler wird.
Richtig geschrieben wird hier nicht – aber die außerhalb der Städte in der Wildnis lebenden „Buchmenschen“ schreiben Bücher „ins eigene Gedächtnis ein“, indem sie diese auswendig lernen.
Meine Meinung: Eine selbst für Science-Fiction bescheuerte Idee, aus der ein schwacher Film mit blödsinnigem Plot entstanden ist. Schon die Romanvorlage war schwach – allenfalls Stoff für eine Kurzgeschichte (was es ja ursprünglich war). Aber der Film sei hier als Curiosum erwähnt – auch weil er von der Kritik hochgelobt wurde – was wohl dem einst (1966) renommierten Regisseur und der hochkarätigen Besetzung zu verdanken ist: Oskar Werner als „Guy Montag“ und Julie Christie als „Clarisse“.

Der Marsianer des Titels ist nicht, wie man meinen könnte, ein außerirdischer Besucher auf unserer Erde, sondern der Astronaut Mark Watney (Matt Damon), den die Crew der ersten Mars-Expedition vermeintlich tot auf dem roten Planeten zurücklässt, als sie diese Welt nach einem fürchterlichen Sandsturm fluchtartig verlässt.
Um zu überleben, muss Watney sehr schlichte Überlebensstrategien mit den spärlichen Materialien entwickeln, die er von früheren Explorationen (ohne Menschen) vorfindet. Dabei hilft ihm etwas so Simples, wie mit Strichen auf einem Blatt Papier die Zahl der Kartoffeln zu notieren, die er aus vorgefundenen Vorräten züchtet – seine Chance, bis zur Rettung zu überleben.
Das wäre jedoch kein SF-Abenteuer, wenn sich diese Chance nicht als trügerisch erweisen würde – und Rettung aus einer ganz anderen Ecke möglich wird: Ausgerechnet die Chinesen spielen dabei eine wesentliche hilfreiche Rolle.
Insgesamt ein spannendes, wissenschaftlich überzeugendes Geschehen. Nur der Sandsturm gilt unter Experten als übertrieben heftig. Geschrieben wird zwar nicht viel – aber die „Kartoffel-Striche“ sind essentiell für die Geschichte und auch bei der Vorbereitung der rettenden nächsten Expedition sind die Zeichnungen und Berechnungen eines jungen Ingenieurs auf der fernen Erde von ausschlaggebender Bedeutung.

Arnold Schwarzenegger ist ein Running Man in der gleichnamigen brutalen Arena-Show. „Nach Umweltkatastrophen und Hungerepidemien herrscht eine faschistische Diktatur in den USA – „
Ja, so sieht es zu Beginn dieses Films aus. In solchen Action-Filmen wird ja selten wenn gar nicht so eine beschauliche Tätigkeit wie „Schreiben“ gepflegt. Aber in diesem Spektakel in einer nahen Zukunft des Jahres „2017“ (aus der Sicht des Erscheinungsjahres 1987) wird die Hauptfigur gezwungen, eine Vertrag mit einem Fernsehsender zu unterschreiben, mit dem er zynisch gezwungen wird, alle persönlichen Urheberrechte abzutreten – Rechte an einer wüsten Show, in der er jener von bösartigen Killern gehetzte „Running Man“ des Titels ist, der um sein Leben rennt, während Millionen Zuschauer sich an seiner Not delektieren.
Aber der Held würde nicht von Arnold Schwarzenegger gespielt, wenn es ihm nicht gelänge, aus der Not einen gewaltigen Triumpf zu machen. Toll inszenierter Thriller, der wenig Mimik und Schauspielkunst benötigt, um beste Unterhaltung zu bieten.
Das Besondere aus heutiger Sicht ist, dass die USA in diesem 1986 ja rein fiktiven Jahr 2017 ein Polizeistaat sind, wo sich eine wohlhabende Minderheit deutlich von der Menge der Underdogs distanziert. Wer da angesichts des heute herrschenden Rassenhasses und der in eine deutlich faschistoide Autokratie drängenden Trump-Regierung nicht ins Grübeln kommt, dem oder der ist nicht zu helfen.

Auch in Jupiter Ascending geht es um einen Knebelungs-Vertrag mit möglicherweise tödlichem Ergebnis für die unterzeichnende Person. In diesem Fall ist es die aus Russland in die USA geflüchtete Putzfrau Jupiter Jones (von ihrem astronomiebesessenen Vater so genannt) – die sich als Prinzessin einer galaktischen Zivilisation entpuppt. (Ja, so etwas gibt es nicht selten in der amerikanischen Science-Fiction: Prinzessinnen und galaktische Kaiserreiche – eher selten ist. dass eine Prinzessin den Namen eines männlichen griechischen Göttervaters trägt.)
Kurz vor der fatalen Unterschrift (für die man Jupiters Familie als Geiseln genommen hat), wird sie natürliche, wie alle Prinzessinnen vor dem Drachen (pardon: vor ihrem Bruder-Widersacher) gerettet, und zwar von ihrem Bodyguard, der sich als tollkühner Kämpfer mit genetischer Verbindung zu Hunden und seiner ursprünglichen Flügel beraubt entpuppt.
„Wat es allens so jibt“, würde der Berliner da wahrscheinlich staunen – vor allem auch, weil Flughundmensch Caine am Schluss (Happyend!) Jupiters Lover wird.
Dieser bombastische Mist der Wachowsky-Geschwister war an den Kinokassen ein riesiger Flop. Da wird im Weltall herumgegurkt, als würde keine Schwerkraft existieren und Logik oder die Berücksichtigung der Physik der Gravitationsgesetze darf man von solcher Science-Fantasy nicht erwarten ! Aber es ist auch ein großer Spaß zum Anschauen: Popcorn-Kino vom Feinsten – wenn man so etwas mag.

In einer völlig anderen Liga spielt Arrival. Hier hat sich jemand viel Gedanken gemacht, wie man mit wirklich sehr fremdartigen, krakenähnlichen Aliens kommunizieren könnte. Auch in diesem Fall kann man grübeln, wie im Wasser schwebende Kraken mit ihren Fangarmen in der Lage sein sollen, eine technische Zivilisation mit eindrucksvollen überlichtschnellen Raumschiffen zu basteln. Aber so ist das eben in der Science-Fiction: Irgendwie geht das halt. Wirklich gut sind jedoch die Gedanken, die der Autor und der Regisseur sich darüber gemacht haben, wie so eine Kommunikation aussehen könnte – die ja irgendein Schriftsystem voraussetzt. Die Sprachforscherin Dr. Louise Banks soll die Sprache der Außerirdischen entschlüsseln.
Im Endergebnis jedenfalls eine sehr gute Variante des Themas „First Contact“. Vergleich mit dem Film Contact (mit Jody Foster), den ich mir am Vortag angeschaut habe:
Beide Filme stellen eine Frau in den Mittelpunkt, wobei in Arrival die Art der Problemlösung „weiblicher“ ist: Geistig-psychisch eine Lösung zu finden plus biologisch: Nämlich ein Kind zu bekommen (das dann die eigentliche Lösung der Kommunikationsprobleme ermöglicht). Ganz hervorragend gefiel mir die wirklich sehr „zukünftige“ Musik.
Der Film lebt nicht zuletzt vom überzeugenden Spiel der Hauptdarstellerin Ami Adams, der es gelingt, eine von ihrer Arbeit faszinierte Wissenschaftlerin darzustellen – gerade auch, weil die Handlung nach eher friedlichem Anfang schließlich doch noch in die bei SF-Filmen so häufige Freund-Feind-Action abgleitet. –
Der Film hat gute Chancen, wie 2001 (von A.C. Clarke und Stanley Kubrick) zum Kultfilm und Referenzfilm für „sehr gute SF“ zu werden. Die beiden Rezensionen in der Süddeutschen Zeitung waren regelrecht enthusiastisch und voll des Lobes.
Interessant auch der finanzielle Aspekt: Unglaubliche „utopische“ 20 Millionen Dollar hat man dem Autor für die Kurzgeschichte (!) bezahlt, auf der dieser Film basiert! SF ist wirklich finanziell interessant geworden! Also ran an die Typenhebel und die Computertastatur und den Federhalter und das Diktiergerät – was immer man für´s Schreiben verwendet – es lohnt sich offenbar!
(Zum Vergleich: Ich habe für meine erste SF-Kurzgeschichte im Jahr 1956 gerade mal 10 D-Mark bekommen, für eine 1962 geschriebene Story, mehrfach nachgedruckt und übersetzt, immerhin schon an die 3.000 D-Mark. Das war´s dann aber auch mit dem „Rekordhonorar“.)

Jetzt wird´s kriminell

London Boulevard ist der eindrucksvolle Film über einen Kleingangster, der sich nach einer Gefängnisstrafe von seiner kriminellen Vergangenheit lösen will. Letztlich eine Kette von Gewalttaten – die mit dem Tod der Hauptfigur endet, als jener Mitch sich in seinen Schützling verliebt und „soft“ wird: Er tötet nicht, wie geplant, den Jungganoven, der seinen obdachlosen Freund Joe ermordet hat. Stattdessen wird er von diesem skrupellosen Killer, wie nebenbei, selbst erstochen, „weil du mir nachspionierst“.
Kein Film, in dem man Schreiben oder Geschriebenes erwarten würde. Dies kommt auch nahezu nicht vor – aber die Ausnahme ist dramaturgisch wichtig für den Film, weil sie auf die allmählich entstehende Liebesbeziehung zwischen Mitch und die von ihm beschützte Schauspielerin Charlotte verweist: Er muss zu Beginn eine Verschwiegenheitsklausel unterschreiben, die seine Tätigkeit als „Hausmeister“ im Charlottes Anwesen betrifft.
(Außerdem soll er einen dubiosen Vertrag mit dem sadistischen Gangster-Boss Gant unterschreiben, der ihn an diesen für alle Zeiten binden würde – was Mitch jedoch ablehnt.)

Curiosa

Das brandneue Testament ist ein frecher Spaß in der mythenverspottenden Art von Das Leben des Brian der Monty-Python-Truppe (zit. n. Wikipedia):
Gott existiert. Er lebt in Brüssel. Und Er hat eine Freude daran, den Menschen das Leben mit absurden Geboten zu erschweren, und manipuliert ihr Schicksal über ein Computerprogramm. Sein Büro, in dem sein PC steht, ist für die Familie absolut tabu. Als sich seine Tochter dennoch einmal hineinschleicht, verprügelt er sie. Daraufhin beschließt Éa, gegen ihren Vater aufzubegehren. Sie schickt jedem Erdenbürger eine Nachricht mit seinem persönlichen Sterbedatum; anschließend lässt sie den Rechner abstürzen. Bei ihrem Bruder (Jesus), der als kleine Figur auf dem Küchenschrank steht, holt sie sich Rat: Sie soll vor dem Vater fliehen und draußen sechs weitere Apostel finden. 
Der Clochard Jean-Claude wird von ihr dazu ausersehen, das „Neue Neue Testament“ zu schreiben. Er macht sich eifrig Notizen, während sie ihm nach und nach die sechs neuen „Apostel“ vorstellt. Schreibend betätigen sich außerdem, und zwar, ganz auf der Höhe der Zeit, am Computer:
° Éas Vater (Gott),
° Éa selbst (als sie den Computer umprogrammiert und das Sterbedatum der Menschen preisgibt, das Gott ihnen neben dem Geburtsdatum zugeteilt hat),
° und zum Schluss tippt eifrig auch noch die Mutter (-Göttin), die aus ihrem tumben Hausfrauen-Dasein zu blühendem Leben erwacht und den Himmel in Farben und Formen umprogrammiert. –
Durch die Bekanntgabe jedes einzelnen Sterbedatums verändern sich die Menschen. Viele erfüllen sich ihre sehnlichsten Wünsche, kriegerische Auseinandersetzungen werden weltweit eingestellt. Die Menschen haben keine Angst mehr. So hat Gott mit einem Mal keine Macht mehr über sie.
In der Zwischenzeit hat Gottes Frau, die in der Abwesenheit ihres Mannes aufgeblüht ist, aus Versehen den Rechner neu gestartet und Zugang zum EDV-Programm gefunden. Sie widerruft alle Sterbedaten, woraufhin das Flugzeug wieder an Höhe gewinnt und die Menschen weiterleben.
Schließlich entwickelt sich das „Brandneue Testament“ zu einem Bestseller. Gott ist in der Zwischenzeit in Usbekistan angekommen und sucht verzweifelt und ohne Erfolg eine Waschmaschine, die ihm die Rückkehr in seine Wohnung ermöglicht. –
Eine geistreiche Komödie? Satire? Parodie? Auf jeden Fall eine verdammenswerte Blasphemie für religiöse Eiferer. Doch ein Mordspaß für alle anderen. Und God Himself (so es ihn denn gibt) – der / die / das würde sicher als Erster „very amused“ sein, oder?

Sehr viel ernsthafter, und doch auch extrem kurios, geht es zu in The Death of Stalin (Stalin ist tot). Auch hier wird geschrieben, korrigiert und neu geschrieben: Todeslisten mit Namen vermeintlicher Regimegegner, die Stalin selbst (angebliche „Verschwörung der jüdischen Ärzte“) und der Geheimdienst NKDW (Chef: der berüchtigte Beria, der nach Stalins Tod im Verlauf des Machtwechsels selbst erschossen wurde).
Im diesem Film wird ein Schriftstück zum Auslöser des Lachanfalls, der Stalin mit einer Hirnblutung tötet: Ein winziger Zettel, den die Pianistin Maria Judina in die Hülle einer eigens für Stalin gepressten Schallplatte versteckt. Auf diesem Zettel klagt sie, deren Angehörige durch Stalins Regime ermordet wurden, den Diktator dieses Verbrechens an und dass er das Land in den Abgrund führe.
Der Film ist zwar eine Satire, die überzeichnet und verdichtet – aber viele Belege deuten darauf hin, dass es bei Stalins Tod tatsächlich ähnlich grotesk zuging. Das Konzert mit Maria Judina fand wirklich statt (wenngleich einige Jahre zuvor) und musste genau wie zu Beginn des Films (und geradezu unglaublich und slapstickhaft wirkend), tatsächlich ein zweites Mal für diese eine Schallplatte speziell für Stalin erneut aufgeführt und aufgezeichnet werden. (Weitere Details über diese irrsinnige historische Wende in der Wikipedia: sehr lesenswert!)


Zum Schluss das Beste

Auch im folgenden Film aus den späten 1940er Jahren geht es um den Tod; aber auf ganz andere Art. Ähnlich wie beim Brandner Kaspar (s. oben) dreht sich hier der Plot um „Buchführung im Himmel“, oder wie der Titel verrät: Um einen Irrtum im Jenseits. Der Originaltitel ist in seiner Doppeldeutigkeit treffender: „A Matter of Life and Death“. Denn um „Leben und Tod“ geht es hier auf zwei Ebenen:
° Einmal real auf dem Operationstisch –
° und fiktional auf einer anderen, eben „jenseitigen“ Ebene in der halluzinatorischen Traumwelt des bewusstlosen Patienten Peter Carter.
Im Detail:
Oben im Himmel kommen in einer makabren Szene die ums Leben gekommenen Piloten und anderen Soldaten des 02. Mai 1945 an und werden am „himmlischen“ Empfang mit „Name und Dienstgrad“ mittels Federhalter und Tinte in ein großes Journal eingetragen (wohlgemerkt: dieser Film wurde 1946 konzipiert). Außerdem erhascht man von hoch oben gleich darauf einen Blick auf das gigantische Archiv mit den Karteikarten sämtlicher Menschen. Die Buchführung im Jenseits ist durcheinander geraten, weil der Bomberpilot Peter Carter den Absprung ohne Fallschirm aus einem brennenden Bomber überlebt – im dicken Nebel vor der britischen Küste findet ihn der himmlische Bote „Engel Nr. 71“ nicht, der ihn ins Jenseits abholen soll (in Carters Gehirntumor-Phantasie). Nun sind da im himmlischen Journal des Jenseits-Empfangsbüros nur „91.714“ angekommene Seelen verzeichnet – es sollten aber „91.715“ sein.
° Carter hat im zivilen Leben Geschichte studiert und Gedichte geschrieben, für die er bekannt geworden ist.
° Während er in der brennend abstürzenden Maschine mit June unten auf der Erde über Funk spricht, zitiert er ein Gedicht von Walther Raleigh.
° Schriftlich fixiert ist auch die Anklageschrift, aus der während der Verhandlung gegen Carter im Himmel vorgelesen wird.

Jack Nicholson als Rentner auf Sinnsuche in Das Beste kommt zum Schluss (The Bucket List): Was hier geschrieben wird, sind wichtige Erlebnisse und Ziele, die man gerne noch erleben möchte – gerade, weil das Ende des Lebens recht nahe gerückt ist. (Auch hier lasse ich für die Details gerne die Wikipedia zu Wort kommen:)
Der ungläubige, amoralische weiße Klinikbesitzer und Milliardär Edward Cole und der hochgebildete schwarze Automechaniker Carter Chambers sind beide an Krebs erkrankt. Cole war viermal verheiratet und hat eine Tochter. Chambers wollte einst Geschichtsprofessor werden, doch die finanziellen Umstände aufgrund der plötzlichen Schwangerschaft seiner späteren Ehefrau zwangen ihn zur Änderung seines Berufsziels.
Beide Männer liegen im selben Zimmer in einem Krankenhaus, welches Cole gehört. Beide müssen verschiedene Krebsbehandlungen über sich ergehen lassen (Operationen und Chemotherapie) und freunden sich aufgrund ihres Schicksals trotz ihrer Gegensätze an. Dann erfahren beide, dass sie nur noch sechs bis zwölf Monate zu leben haben.
Chambers beginnt eine Liste der Dinge zu erstellen, die er in seinem Leben noch tun will, bevor er den Löffel abgibt (die sogenannte „Löffelliste“). Die Idee dazu stammt aus der Zeit seines Philosophiestudiums, als er diese Aufgabe in einer Vorlesung als Übung aufgetragen bekam. Doch nachdem er einige Punkte notiert hat, verlässt ihn der Mut, diese auch wirklich in die Tat umzusetzen, sodass er die Liste zerknüllt und auf den Boden wirft. Cole findet Chambers’ Liste, macht sich ein wenig über ihn lustig, weil er dessen Punkte als zu harmlos und wenig materiell empfindet, freundet sich aber grundsätzlich mit der Idee an. Er beginnt eigene Punkte der Liste hinzuzufügen und überzeugt Chambers davon, die Liste in die Tat umzusetzen. Letztlich stellen sie gemeinsam eine Liste („Bucket List“) zusammen, die eine ganze Reihe verschiedener Punkte enthält, unter anderem mit einem Fallschirm abspringen, einen Shelby Mustang fahren, die Pyramiden und den Taj Mahal sehen, auf Großwildjagd gehen, etwas „Majestätisches“ erleben (damit ist der Mount Everest gemeint), einem fremden Menschen etwas Gutes tun, so sehr lachen, bis man weint, das schönste Mädchen der Welt küssen und so weiter.
Obwohl es zwischen Chambers und seiner Frau zum Streit kommt, da die ihn lieber im Kreis der Familie bzw. im weiteren Kampf gegen den Krebs sehen möchte, geht Chambers mit Cole auf die Reise. In Coles Privatjet fliegen die beiden mit Coles Assistenten um die Welt und „arbeiten“ die einzelnen Punkte der Liste ab. Jeden vollendeten Punkt streichen die beiden aus der Liste.
So lernen sich die lernen sich die beiden alten Zausel auf ihrer letzten Reise allmählich näher kennen und schätzen. Ein sehr wehmütiger Film – der ohne das Aufschreiben der Bucket List viel von seiner gedanklichen und emotionalen Schärfe verlieren würde.

Bleibt noch ein letzter Film in dieser Serie, mit der ich sie – hoffentlich als demnächst echtes – Highlight abschließen möchte: The Power of Youth.
So lautete der Titel der großen Aufmacher-Story, welche das Time Magazine Ende 2019 der da gerade mal 16jährigen Greta Thunberg widmete und sie damit zur Person of the Year erhob. Mit lediglich drei schlichten Wörtern („Skolstrejk för Klimatet“ – das muss man nicht übersetzen) auf einem handgeschriebene Papp-Plakat hat sie etwas in Gang gebracht, was vielleicht wirklich „die Welt retten“ könnte, nämlich vor einem extremen Klimawandel.
Wie bei jeder echten „heldischen Reise“ hat Greta mit gewaltigen Gegnern zu kämpfen – allen voran US-Präsident Donald Trump, der die Legionen der Leugner des Klimawandels anführt.
Was für eine Steilvorlage für Hollywood, wo sicher die Drehbuchautoren bereits erste Entwürfe skizzieren, um dieses Schicksal demnächst auf die Leinwand und die Bildschirme zu bannen.
Wer wird wohl die Greta spielen? Wer wird Regie führen? Mein Tipp: Steven Spielberg. Der hat nämlich gerne Kinder und Jugendliche als Helden.

Jetzt ist´s aber genug

Es nimmt keine Ende – immer wieder fallen mir neue Filme ein oder begegnen mir, die für das Thema „rund ums Schreiben“ relevant sind. Die folgenden Titel erwähne ich hier nur der Vollständigkeit halber – wobei ich mir bewusst bin, dass es diese „Vollständigkeit“ nie geben kann:

Catch me if you can (Scheckfälschung)
Der talentierte Mr. Ripley (Fälschung von Unterschrift)
Inspector Barnaby: „Stolz, Mord und Vorurteil“ (Während eines „Jane Austen“-Festivals wird jemand mit einem Federkiel der berühmten Autorin ermordet).
Inspektor Columbo (macht sich in dieser Krimi-Serie ständig Notizen in sein winziges Büchlein).
Das Leben der Anderen (die Protokolle der StaSi in der einstigen DDR – auch was „Kriminelles“).
Don Juan deMarco (Rezept zur Ruhigstellung eines rebellischen Patienten, der sich für „Don Juan“ hält).
Soul Kitchen (Kochrezepte und ein wichtiger Vertrag).
Mississippi Burning (Autokennzeichen von mörderischen Ku-Klux-Klan-Anhängern werden notiert).
Zoomania (Zootopia) (Strafzettel fürs Falschparken verteilt eine Hasen-Polizistin – in einem wunderbar verrückten Animationsfilm).
Grasgeflüster (Saving Grace) (ein Testament vermacht Grace nur Schulden – die sie erst mit Marihuana aus eigenem Anbau löst und dann mit einem autobiographischen Bestseller über ihr Schicksal).
Und täglich grüßt das Murmeltier (Groundhog Day) (Zukunftsvorhersage auf Zettel).
Loving Vincent (van Goghs Briefe).
Vorstadt-Weiber (Die ganze Serie wird bestimmt von einem fragwürdigen Kaufvertrag).
Paycheck – Die Abrechnung (hier wird viel programmiert -und ein Lottoschein mit den „richtigen“ Zahlen ausgefüllt).
Die Zehn Gebote (Na – wenn da nichts geschrieben wurde – von Gott dem Moses diktiert!)
Rushmore (Dieser schreibt als hochbegabter Underachiever-Schüler Theaterstücke).
Total Recall (Schwarzenegger als futuristischer Marsbesucher unterschreibt einen fatalen Vertrag).
Message in a Bottle – Der Beginn einer großen Liebe (Briefe als Flaschenpost).
Der Regenmacher (The Rainmaker) (Juristische Plädoyers und Gerichtsurteile)
IQ – Liebe ist relativ (Wichtige Formeln werden an die Tafel geschrieben).
Minority Report (schicksalverändernde Namen werden auf Kugeln graviert).

Das Labyrinth der Wörter – hier wird ausnahmsweise nicht geschrieben – aber dafür umso intensiver gelesen, von einem etwas unterbelichteten, aber sehr ehrgeizigen Gerard Depardieu. Die alte Frau „Margueritte (hinreißend: Gisèle Gasadesus) sagt gegen Schluss: „Man geht von einem Wort zum anderen. Man verliert sich im Labyrinth.“
Da erwidert der tollpatschige „Germain“ (Gérard Depardieu): „Worte wie Labyrinth kann ich nicht finden (im Lexikon), weil ich nicht weiß, wie man es schreibt.“

In diesem Sinne verabschiede ich mich aus dieser Serie „Filme rund ums Schreiben (F.r.u.S.) – und hoffe, dass diese in ihrer ausufernden Ausführlichkeit für die geneigten Leser dieses Newsletters kein allzu großer F.R.u.S.T war.
ihr/dein Jürgen vom Scheidt


Filmographie

(alphabetisch nach Filmtiteln)

Wilcox, Fred McLeod (Regie): Alarm im Weltall (Forbidden Planet). USA 1956 (MGM).
Villeneuve, Denis (Regie): Arrival. USA 2016 (?Warner Bros.)
Inarittu, Alejandro Gonzalez (Regie): Babel. USA 2006.
Scorcese, Martin (Regie): Casino. USA Frankreich 1995.
Nichols, Mike (Regie): Catch 22. USA 1970 (Paramount).
Spielberg, Steven (Regie): Catch me if you can. USA 2003 (DreamWorks).
diverse Regisseure: Columbo. Krimi-Serie 1968–1978, 1989–2003 (TV-Filme)
Zemeckis, Robert (Regie): Contact. USA 1997 (Warner Bros.)
Brooks, James L. (Regie): Besser geht´s nicht. USA 1997.
Dormael, Jaco Van  (Regie): Das brandneue Testament. Belgien, Frankreich, Luxemburg 2015.
Becker, Jean (Regie): Das Labyrinth der Wörter. Frankreich 2010.
Henckel von Donnersmarck, Florian (Regie): Das Leben der Anderen. Deutschland 2006 (Constantin).
Geshfield, Jonathan (Regie, Young, Justin: Drehbuch): Death in Paradise. (2020-08-28/20:15: ZDF neo).
Wilhelm, Kurt (Regie): Der Brandner Kaspar und das ewig´ Leben. München 2004 (Bayr. Rundfunk).
Scott, Ridley (Regie): Der Marsianer (The Martian). USA 2015.
Coppola. Francis Ford (Regie): Der Regenmacher (The Rainmaker). USA 1997.
Spielberg, Steven (Regie): Der Soldat James Ryan. USA 1998 (Fono).
Minghella, Anthony (Regie): Der talentierte Mr. Ripley. USA 1998 (Miramar).
Wright, Joe (Regie): Die dunkelste Stunde (The Darkest Hour).l Great Britain 2017.
Barratier, Christophe (Regie): Die Kinder des Monsieur Mathieu. Frankreich, Schweiz Deutschland 2004.
Mille, Cecil B. de (Regie): Die Zehn Gebote. USA 1956 (Paramount).
Leven, Jeremy: Don Juan del Marco. USA 1995.
Liman, Doug (Regie): Edge of Tomorrow: Live Die Repeat. USA  2014.
Lyne, Adrian (Regie): Ein unmoralisches Angebot. USA 1993 (Paramount).
Truffaut, Francois: Fahrenheit 451. Frankreich 1966 (Vineard).
Gorski, Peter (Regie): Faust. Deutschland 1960.
Cole, Nigel (Regie): Grasgeflüster (Saving Grace). Great Britain 2001 (Homerun Prod.).
Pillai, Alex (Regie): Inspektor Barnaby: Stolz, Mord und Vorurteil . Great Britain 2019.
Schepisi, Fred (Regie): IQ – Liebe ist relativ (I.Q.). USA 1994.
Powell, Michael und Pressburger, Emmerich (Regie): Irrtum im Jenseits (A Matter of Life and Death (Stairway to Heaven). Great Britain 1946.
Efron, Nora (Regie): Julie & Julia. USA 2009.
Wachowski, Lana und Andy (Regie): Jupiter Ascending. USA 2015.
Eastwood, Clint (Regie): Letters from Iwo Jima. USA 2006.
Monahan, William (Regie):  London Boulevard. Great Britain und USA 2010.
Kobiela, Dorota & Hugh Welchman & Jacek Dehnel (Regie): Loving Vincent (van Gogh). Polen und GB 2017.
Valerli, Tonino (Regie): Mein Name ist Nobody. Italien Frankreich Deutschland 1973  (Paramount).
Mandoki, Luis  (Regie): Message in a Bottle – Der Beginn einer großen Liebe. USA 1999.
Cheadle, Don (Regie): Miles Ahead. USA 2015.
Spielberg, Steven (Regie): Minority Report. USA  2002 (Amblin / Fox).
Parker, Alan (Regie): Mississippi Burning – Die Wurzel des Hasses (Mississippi Burning). USA 1988.
Baky, Josef von (Regie): Münchhausen (Drehbuch: Erich Kästner). Deutschland 1943 (UFA).
Toro, Guillermo del (Regie): Pacific Rim. USA 2013.
Woo, John (Regie): Paycheck – Die Abrechnung). USA 2003 (DreamWorks – Paramount).
Sinha, Anubhav (Regie): RA.One – Supereheld mit Herz. Indien 2011 ( Red Chillies Entertainment).
Klugman, Brian und Sternthal, Lee (Regie): Robot & Frank. USA 2012.
Glaser, Paul Michael (?Regie): Running Man. USA 1987.
Anderson, Wes (Regie): Rushmore. USA 1998 (Columbia).
Dmytryk, Edward: Shalako. USA 1968.
Akin, Fatih (Regie): Soul Kitchen. Deutschland 2009).
Leone, Sergio (Regie): Spiel mir das Lied vom Tod (Once upon a time in the West). USA 1968 (Paramount).
Iannucci, Armando (Regie): The Death of Stalin (Stalin ist tot). GB Frankreich 2017.
Tarantino, Quentin (Regie): The Hateful Eight. USA 2015.
(Spielberg, Steven – fiktiv) (Regie): The Power of Youth (fiktiv). USA 2022.
Scorcese, Martin (Regie): The Wolf of Wall Street. USA 2014 (Columbia).
Verhoeven, Paul (Regie): Total Recall. USA (Carolco).
Ramis, Harold (Regie): Und täglich grüßt das Murmeltier (Groundhog Day). USA 1993 (Columbia)
Derflinger, Sabine + Sicheritz, Harald (Regie): Vorstadt-Weiber. Österreich 2015-2018.
Byron, Howard & Moore, Rich & Bush, Jared (Regie): Zoomania. USA 2016 (Twentieth Century Fox).

aktualisiert: 14. April 2021/12:20 (2020-09-25/14:26