Romanschreiben
In kompakter Form bietet das „Institut für Angewandte Kreativitätspsychologie (IAK)“ mehrmals im Jahr eine mehrtägige Roman-Werkstatt als Möglichkeit, ins Romanschreiben einzusteigen.
Der Schlüssel zur Lösung der mit dem Romanschreiben naturgemäß auftretenden Probleme und Herausforderungen ist die Zahl 3 – so könnte man zugespitzt formulieren.
Ein Roman sollte beispielsweise etwa 3 x 100 = rund 300 Seiten Umfang haben (sonst sind Verlage gar nicht interessiert und die Honorareinnahmen vergleichsweise niedrig). Ihn zu schreiben, dürfte etwa 3 Jahre dauern. Und die Erzählung, um die es geht, wird sich in einer Struktur von 3 x 3 Dimensionen entfalten:
- 3 Dimensionen des Raumes: Diese stecken die materielle Realität ab, durch Länge, Breite und Höhe in Form von Schauplätzen.
- 3 Dimensionen der Zeit:
- Jede Erzählung, insbesondere die längste Variante des Romans, entfaltet sich in der Gegenwart,
- hat jedoch eine Vor-Geschichte in der Vergangenheit (unter anderem die Backstory der Hauptfigur)
- und führt ein Stück in die Zukunft, nicht nur bei einer Science-Fiction-Geschichte.
- 3 weitere Dimensionen könnte man in ihrer komplexen Gesamtheit als Emotio-Dynamische Balance bezeichnen: nämlich das Oszillieren der emotionalen Zustände der einzelnen Figuren
- zwischen extremer Aktivität
- und ebenso extremer Passivität,
- mit einer Mittellage von ausgewogener emotionaler Vitalität.
Konkret gesagt: die Spannung welche durch die Handlung aufgebaut wird, (der sogenannte Spannungsbogen) muss sich – nicht nur beim Thriller, sondern bei jeder längeren Erzählung – entfalten zwischen dem hohen Tempo der action und sogenannten retardierenden Momenten in, in denen scheinbar wenig oder gar nichts passiert und sich dennoch wesentliche Dinge entwickeln.
Warum „eine der größten Herausforderungen“?
Um einen Roman zu schreiben, müssen Sie unbedingt die folgenden 3 Fähigkeiten entwickeln (falls Sie diese nicht bereits mitbringen):
-
- Das Einstellen Ihres Gehirns auf einen der komplexesten kreativen Prozesse, die unsere Kultur kennt, eben das Schreiben eines Romans;
- einen erheblichen Zeitaufwand, um die angestrebten [300] Seiten zu fabrizieren;
- und eine ordentliche Portion Selbstdisziplin, um dieses intellektuelle und kreative Abenteuer auch zu einem guten Ende zu bringen.
Viele Leute meinen, dass Romane geschrieben werden, um
-
-
- berühmt zu werden
- viel Geld zu verdienen
- einen angenehmen Beruf zu haben.
-
All dies mag auch im Prinzip zutreffen. Es lohnt sich jedoch, nach 3 weiteren Schätzen zu graben, wenn Sie die Mühsal des Schreibens eines solch umfangreichen Manuskripts auf sich nehmen wollen:
-
-
- Entdecken Sie die zwar anstrengende, aber auf jeden Fall lohnende Herausforderung, die das Schreiben eines Romans als äußerst anspruchsvolles Hobby mit sich bringt.
- Entdecken Sie weiterhin, dass auch das Überarbeiten des irgendwann existierenden Roh-Manuskripts eine großartige kreative Reise in die eigene Persönlichkeit darstellt.
- Freuen Sie sich darüber, wenn Sie irgendwann auch noch Geld mit dem Verkauf ihrer Buchrechte verdienen – und vielleicht sogar berühmt damit werden (Beispiele dafür gibt es in der Geschichte des Verlagswesens mehr als genug).
-
Diese Hinweise mögen verständlich machen, warum es sich lohnt, an einem 3-jährigen Kurs wie dem „Minotauros-Projekt“ teilzunehmen. Während dessen Verlauf schreibt man, eingebettet in eine Gruppe anderer angehender Autorinnen und Autoren, diesen Roman tatsächlich – und spielt nicht nur mit dieser Möglichkeit des Romanschreibens oder träumt davon, es „irgendwann“ zu tun. Im Verlauf dieser 3 Jahre (dem üblichen Aufwand für eine Lehrzeit) können Sie gar nicht anders, als zügig Kapitel für Kapitel ihrer rund [300] Seiten zu notieren. Der Roman entsteht auf diese Weise tatsächlich nahezu „wie von selbst“.
Wie ist dies möglich?
Da ist im Verlauf des „Minotauros-Projekts“ zum einen die erwähnte Herausforderung durch die Gruppe der Mitstreiter und den Seminarleiter, der Sie sich stellen können / wollen / müssen. Aber da ist noch weit mehr, was allmählich im Rahmen dieses komplexen kreativen Prozesses entsteht:
-
-
- Sie entwickeln zusätzlich allmählich die dazugehörige Disziplin,
- das handwerkliche Know-how und, nicht zuletzt,
- die Freude am kreativen Gestalten dieses äußerst anspruchsvollen Geschehens „Romanschreiben“.
-
Wozu überhaupt „Romane schreiben“?
Bleibt noch zu klären, weshalb man sich diesem Abenteuer des „Romanschreibens“ überhaupt aussetzen soll. Dazu liefert uns Steven Spielberg ein aufschlussreiches Zitat. Was er über den Film und das Filmemachen sagt, gilt im übertragenen Sinn fraglos auch für jede andere künstlerische Tätigkeit und insbesondere für das Schreiben von Romanen.
Viel Erfolg beim Schreiben Ihres eigenen Romans!
#89 Aktualisierung: 01. April 2023 (24. September 2019)